Die Präsentation von Kunst auf den Fluren der BUFA hat Tradition. Die aktuelle Bilderschau weist dabei eine besonders spannungsreiche Beziehung zum Ausstellungsort auf: Die Dortmunder Künstlerin Ingeborg Braun zeigt, ausgeführt mit Pastellkreide, Szenen aus Darbietungen des Dortmunder Balletts, darunter "Schwanensee" oder "Der Zauberberg". Die Ästhetik der fließenden und leichten Bewegungen, die auf den Leinwänden zu sehen sind, hat nur vordergründig wenig mit dem Feld der Orthopädie-Technik zu tun. Denn auch die Bundesfachschule, die zugleich Meisterschule für das Gesundheitshandwerk ist, strebt nach Ausgleich und Harmonie der Bewegung bei körperlich eingeschränkten Menschen. Von dieser Wechselwirkung zeigte sich bei seinem Besuch der Ausstellung auch der Direktor des städtischen Dortmunder Balletts Wang Xinpeng sehr beeindruckt. Die "berufliche Nähe" brachte BUFA-Direktor Stefan Bieringer gegenüber Wang zum Ausdruck: "Sie versuchen, mit Bewegung Emotionen auszulösen, und wir versuchen, Emotionen in Bewegung umzusetzen".
Ingeborg Braun, pensionierte Grundschulrektorin aus Dortmund und als Malerin Autodidaktin, zeigt sich ebenfalls fasziniert von der Kontroverse zwischen Ästhetik und schöner Bewegung auf der einen Seite sowie den körperlichen Einschränkungen und dem Streben nach Wiederherstellung auf der anderen Seite. Die öffentliche Ausstellung an der BUFA, Schliepstraße 6-8 in Dortmund, ist noch bis zum 3. Juli zu sehen.