Areva bezeichnete in einer ersten Stellungnahme zur Greenpeace-Aktion den Bau neuer Atomkraftwerke als Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel. "Die Antwort von Areva ist der blanke Hohn", sagt Andree Boehling, Energieexperte von Greenpeace. Atomkraft ist keine Loesung, sondern ein Problem beim Klimaschutz. Mit dem gleichen Geld, investiert in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, koennten etwa zehn mal groessere CO2-Einspareffekte erzielt werden. Wenn sie nicht moeglichst viele EPR verkaufen, bleibt Areva auf den immensen Verlusten aus Olkiluoto sitzen. Die Atomfirmen sehen die Klimakonferenz in Kopenhagen anscheinend nur als Verkaufsveranstaltung fuer ihre ueberteuerte und risikoreiche Atomtechnologie."
Der Start von Olkiluoto 3, einem Gemeinschaftsprojekt von Areva und Siemens, war vier Jahre nach Baubeginn im Mai 2009 geplant. Areva rechnet nun mit der Inbetriebnahme nicht vor 2012. Die Kosten fuer den EPR sind in der Zwischenzeit von rund 3 auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen.
"Wer Atomkraft als Rezept fuer den weltweiten Klimaschutz anpreist, handelt so, als wuerde er einem Uebergewichtigen das Rauchen als Therapie gegen Fettleibigkeit empfehlen", so Boehling.
Im Weltenergieszenario von 2009 der Internationale Energie Agentur spielt die Atomkraft in Zukunft keine relevante Rolle beim Klimaschutz. Hiernach gaebe es nur minimale Klimaschutzeffekte, selbst wenn bis zum Jahr 2030 etwa 380 neue AKW weltweit ans Netz gingen, also jeden Monat eins. Der Anteil der Atomkraft am Energiemix wuerde gleichzeitig durch die Alterung des Bestandes weiter abnehmen. Solche Ausbauszenarien widersprechen auch der realen Entwicklung, in der weltweit seit fast zwei Jahren kein einziges Atomkraftwerk mehr ans Netz gegangen ist.
Der Frachter "Happy Ranger" transportiert zurzeit die vier Dampferzeuger fuer den Reaktorneubau Olkilouto 3 von Frankreich zum finnischen Hafen Rauma, in der Naehe von Olkiluoto. Dort wird die Happy Ranger am Mittwoch Abend erwartet.