Vollkornprodukte beliebt, Soja jedoch kaum relevant
Knapp jeder zweite Deutsche würde sich bei entsprechender Kennzeichnung von Lebens-mitteln oder Getränken "immer" oder "häufig" für Produkte mit "Vollkorn", "ohne künstliche Zusatzstoffe", "mit reduziertem Fett-" oder auch "Zuckergehalt" entscheiden. Auch die Attribute "ohne Geschmacksverstärker, "aus der Region" und "kalorienarm" sind für über 40 Prozent der Konsumenten entscheidungsrelevant. Überraschend ist, dass sich nur ca. ein Drittel der Deutschen für Produkte, mit der Kennzeichnung "Bio" (30%), "ohne Gentechnik" (34%) oder "aus kontrolliertem Anbau (37%) entscheidet. Eher irrelevant bei der Kaufent-scheidung sind Merkmale wie "aus Soja hergestellt" (10%) "vegetarisch" (10%) oder "mit Süßstoff" (16%).
Besonders Frauen und generell Befragte über 50 Jahren achten beim Einkauf verstärkt auf Produkte, die mit bestimmten Eigenschaften gekennzeichnet sind. Formal höher gebildeten und einkommensstärkeren Konsumenten kommt es besonders darauf an, dass Produkte aus biologischem Anbau stammen, in der Region angebaut wurden und keine Geschmacksverstärker oder künstliche Zusatzstoffe enthalten. So das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Befragung durch Ipsos.
Kennzeichnungen hilfreich bei der Lebensmittelauswahl
Wer auf eine gesunde Lebensweise Wert legt oder gerade versucht abzunehmen, achtet beim Einkauf verstärkt auf spezielle Auslobungen und Eigenschaften der Lebensmittel. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger, die ihren Gesundheitszustand als gut einschätzen, kaufen Vollkornprodukte und Produkte ohne künstliche Zusatzstoffe. Diese Gruppe achtet außerdem darauf, dass Lebensmittel aus ihrer Region kommen und natürlich sind.
Jeder Dritte weiß zudem, was er eigentlich essen oder trinken sollte, findet es aber schwierig, dies im Alltag auch einzuhalten. Und speziell die Gruppe der 20-29-Jährigen ist viel zu beschäftigt, um sich gesund zu ernähren und möchte deshalb nicht auf ihre schnellen Fertiggerichte verzichten müssen. Unabhängig vom Alter achtet die Gruppe der viel Beschäftigten darauf, dass ihre Lebensmittel wenig Kohlehydrate, Fett und Kalorien haben und nimmt gern Produkte mit Süßstoff, Mineral -und Vitaminzusätzen oder probiotische Artikel.
Preis wichtiger Entscheidungsfaktor
Neben Produkteigenschaften bleibt jedoch auch der Preis entscheidend für die Auswahl der Lebensmittel. Etwa die Hälfte der Deutschen (48%) achtet beim Einkauf von Lebensmitteln verstärkt auf den Preis, das sind vor allem Befragte mit niedrigem Haushalt-Nettoein-kommen, aber auch generell Alleinlebende und Befragte über 50 Jahren.
Mehr staatliche Auflagen für Lebensmittelhersteller gewünscht
Jeder dritte Befragte (34%) wünscht sich stärkere staatliche Auflagen für Nahrungsmittel- und Getränkehersteller. Besonders bei Befragten mit niedrigerem Einkommen wird Kritik laut, dass es ständig neue Berichte darüber gibt, was im Lebensmittelbereich gut ist und was nicht. Sie finden es schwer, da den Überblick zu behalten und sich gesund zu ernähren und wünschen sich mehr staatliche Auflagen für Hersteller, um zu gewährleisen, dass auch gesunde Produktalternativen angeboten werden.
Jeder Fünfte in der Bundesrepublik würde gerne viel mehr zum Thema Ernährung und gesundes Essen wissen. Am stärksten besteht dieser Wunsch bei Müttern. Insgesamt 29 Prozent der Deutschen, besonders eben aber Frauen, nutzen häufig auch das Internet, um mehr gesundheitsbezogene Informationen zu erhalten.
Bleibt zu erwähnen, dass neben Gesundheits- und Preisaspekten doch auch noch der Genuss beim Essen zählt. 41 Prozent der Deutschen, besonders den Männern, kommt es beim Essen in erster Linie darauf an.
Studiensteckbrief:Studie Hot Trends 2008
Methode: Ipsos i:omnibus. Online durchgeführte Repräsentativbefragung von 1.000 Personen, im Alter von 16-64 Jahren.
Feldzeit: Juli 2008
Kontakt Hot Trend-Studie:Lydia Winkler, Ipsos Observer, Tel. 04542-801-451, lydia.winkler@ipsos.de