Dörflinger stellte fest, dass seit der Entscheidung des Parlaments im Jahr 2002 die wissenschaftliche Forschung mit embryonalen Stammzellen nicht weitergekommen sei. "Es gab keinen Fortschritt, deshalb erschließt es sich uns auch nicht, warum der Stichtag jetzt einmal verschoben werden soll." Dörflinger glaubt, dass es bei der einmaligen Verschiebung des Stichtags nicht bleiben werde. "Dann würde der Stichtag zu einer Art Wanderdüne." Im Übrigen sei, so der Bundestagsabgeordnete, die adulte Stammzellforschung auf dem Vormarsch, so dass es weiterer Investitionen in die embryonale Stammzellforschung derzeit nicht bedarf.
Das Kolpingwerk hat sich deshalb dafür ausgesprochen, die Einfuhr embryonaler Stammzellen zu verbieten, in keinem Fall aber die bestehenden Einfuhrmöglichkeiten noch auszuweiten. In einer bundesweiten Aktion hatten viele der auf Gemeindeebene angesiedelten Kolpingsfamilien ihre Abgeordneten angeschrieben und sie gefragt, wie sie sich in dieser Frage des Lebensschutzes entscheiden werden. "Für viele unserer Mitglieder spielt die Haltung ihres Abgeordneten auch mit Blick auf die im Jahr 2009 anstehenden Wahlen zum Deutschen Bundestag eine Rolle", hieß es in den Schreiben der Kolpingsfamilien.
Das Interview mit Tomas Dörflinger in voller Länge unter http://www.kolping.de/...