Die Behörden analysieren Proben und zwingen die Landwirte zum Umbruch ihrer Felder, wenn nur ein einziges Korn pro Hektar vermeintlich gentechnisch verändert ist. Da der erste Befund analytisch nicht gesichert ist, lehnen die Behörden eine B-Probe - wie beispielsweise im Sport selbstverständlich - ab. Sie wissen nämlich, dass das Ergebnis der A-Probe unsicher ist und ggf. nicht bestätigt würde.
Die Umbruchverfügungen sind zudem völlig unangemessen, da die in Rede stehenden gentechnischen Veränderungen in der EU als Nahrungs- und Futtermittel zugelassen sind und Millionen von Tonnen entsprechender Lebens- und Futtermittel importiert werden. Rund 80 % unserer Lebensmittel kommen heute bereits mit gentechnischen Veränderungen in Berührung. Von einer Gefahr für die Verbraucher oder die Umwelt kann also nicht die Rede sein.
Die Maiszüchter lassen das Saatgut grundsätzlich vor der Auslieferung auf gentechnische Veränderungen durch zertifizierte Labore untersuchen. Die Politik der Nulltoleranz deutscher Behörden gefährdet zwangsläufig eine zuverlässige Versorgung der deutschen Landwirte mit Maissaatgut. In anderen europäischen Ländern ist man hier weiter und hat die Nulltoleranz aufgegeben. Wir fordern daher auch für Deutschland praktikable Regelungen.
Die unterzeichnenden Firmen:
CAUSSADE SAATEN GmbH
Deutsche Saatveredlung AG
EURALIS SAATEN GmbH
GSS Saatzucht Salzmünde GmbH
Intersaatzucht GmbH & Co. KG
KWS SAAT AG Limagrain GmbH
Maisadour Deutschland GmbH
Monsanto Agrar Deutschland GmbH
Pioneer Hi-Bred Northern Europe
RAGT Saaten GmbH
Saaten-Union
Syngenta Seeds
Deutsches Maiskomitee
Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter e.V.