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Nach Bestrahlung drohen Sekundärtumore

(lifePR) (Freiburg, )
Frauen haben nach einer Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs ein erhöhtes Risiko, an weiteren Krebsarten zu erkranken. Das Risiko ist am höchsten, wenn der Gebärmutterhalskrebs durch Strahlentherapie behandelt wurde. Das zeigte eine aktuelle amerikanische Studie, die das Journal of the National Cancer Institute im November 2007 veröffentlichte.

"Gebärmutterhalskrebs wird häufig mit einer Strahlentherapie behandelt, einer sehr wichtigen Therapiemöglichkeit. Der Krebs kann jedoch nach der Behandlung erneut auftreten. Neben diesem Rezidivrisiko besteht außerdem ein gewisses Risiko für eine weitere Krebserkrankung als Folge der Strahlentherapie.

"Es ist sehr wichtig, nach der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs Nach- und Vorsorgeuntersuchungen durchzuführen. Dann lässt sich ein Rezidiv oder ein Zweittumor frühzeitig feststellen", erläutert Professor Dr. Arnulf Stenzl, Chefarzt der Tübinger Universitätsklinik für Urologie.

Die notwendige Bestrahlung des Gebärmutterhalses kann unter Umständen langfristig die Harnblase in Mitleidenschaft ziehen. Ein dort entstehender Tumor ist mit einem einfachen Urintest auf den Tumormarker NMP22 oftmals frühzeitig nachweisbar.

In der jetzt publizierten amerikanischen Studie überprüften Forscher an 104.760 Fällen von Frauen mit erfolgreich behandeltem Gebärmutterhalskrebs, ob sekundär eine weitere Krebserkrankung auftrat. Das Ergebnis: Frauen, deren Gebärmutterhalskrebs mit Strahlentherapie behandelt worden war, hatten ein erhöhtes Risiko für Krebs an Organen, die in räumlicher Nähe zum Gebärmutterhals liegen: Dickdarm, Enddarm, Harnblase, Eierstöcke und Geschlechtsorgane. Das Risiko, nach einer Strahlentherapie an einem Tumor in diesen Organen zu erkranken, war auch mehr als 40 Jahre nach der Bestrahlung erhöht.1 Bei Männern kommen Sekundärtumore nach einer behandelten Krebserkrankung ebenfalls vor. Eine 2006 veröffentlichte Auswertung der SEER-Daten (Surveillance, Epidemiology, and End Results; USA National Cancer Institute) von Männern, bei denen aufgrund von Prostatakrebs eine Strahlentherapie notwendig war, zeigte ein erhöhtes Risiko für Harnblasenkrebs.

"Das Risiko für ein sekundäres Blasenkarzinom ist langfristig nach der Bestrahlung eines Tumors in benachbarten Organen zweifelsfrei erhöht", erklärt Stenzl. Er rät zu einer zunächst einfachen, regelmäßigen Kontrolle mit einem Proteomic-Test zur Früherkennung von Blasenkrebs. Der Test weist das tumorassoziierte nukleäre Matrixprotein 22 (NMP22) im Urin nach. Das Ergebnis kann innerhalb einer halben Stunde direkt in der Praxis abgelesen werden.
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