Nachdem aber in den umliegenden Landkreisen Fälle von Blauzungenkrankheit aufgetreten waren, war es nur eine Frage der Zeit bis der Erreger auch in Pforzheim nachgewiesen wird. Denn die Viruserkrankung wird nicht direkt von Tier zu Tier übertragen, sondern indirekt durch winzige Stechmücken (Gnitzen), die der Wind leicht kilometerweit transportiert. Deshalb werden auch nicht ganze Tierbestände sonder nur Einzeltiere infiziert.
Betroffen von der Krankheit, die seit langem schon in Afrika und dem Mittelmeerraum auftritt, sind Wiederkäuer wie Rinder, Schafe, Ziegen, Kamelartige und Wildwiederkäuer. Menschen können nicht erkranken, auch nicht über Fleisch oder Milch infizierter Tiere.
Durch die Seuchenfeststellung in Pforzheim ergeben sich aktuell keine weiteren Reglementierungen für die Wiederkäuerhalter, da der Stadtkreis bereits seit dem Ausbruch der Blauzungenkrankheit im Enzkreis in der letzten Woche in der sogenannten 20-Kilometer-Zone liegt. Die Stadt Pforzheim hat bereits besondere Beschränkungen des Viehverkehrs verfügt. Wiederkäuertransporte aus der Zone heraus dürfen nur mit Genehmigung und Auflagen erfolgen. Außerdem sind die Halter der betroffenen Arten verpflichtet, ihre Tiere durch einen Tierarzt mit einem zugelassenen Repellent (Mittel, das Insekten vertreibt) behandeln zu lassen.