Ob da die Wiesen bewässert werden sollen? "Ach wo", lachen Bernadette, Karin und Anna, "diese Schlauchleitung müssen wir dann beim Wettkampf über fast hundert Meter aufbauen". Die Mädchen sind noch in "Zivil", aber bald werden sie im Einsatz sein für die Jugend der FFW Röhrnbach um die Marktmeisterschaft der Jugendfeuerwehren der Gemeinde Röhrnbach, die beim Dorffest in Oberndorf ausgetragen wird.
Das ist mit einer der großen Höhepunkte der dreitägigen Festivität, ausgerichtet von der FFW Oberndorf. Die Mädchen prüfen, wie die Kupplungen der Schläuche einrasten, "denn manche gehen oft ziemlich hart". Man will nichts dem Zufall überlassen, denn schließlich geht es um Ehre und Pokale. Für die drei Erstplatzierten hat Bürgermeister Josef Gutsmiedl die Trophäen bereit gestellt. Zwölf Viererteams der Jugend aus den Feuerwehren Harsdorf, Oberndorf, Röhrnbach, Außernbrünst, Kumreut und Wilhelmsreut haben sich in die Starterliste eingetragen. Bestens vorbereitet durch die Jugendwarte der teilnehmenden Feuerwehren. Josef Meier hat als Organisator alles unter Kontrolle und nach der Einweisung in die einzelnen Disziplinen wird es ernst. Bernadette, Karin und Anna schauen nun in FFW-Arbeitskleidung ganz fesch aus, sie sind voll konzentriert und machen daher auch im Wettkampf eine gute Figur. Es warten fünf Disziplinen auf die Teams: Da ist der Wurf des Leinenbeutels, bei dem man den Anfang der Leine in der Hand halten muss und die Leine dann beim Wurf aus dem Beutel rollt. Kriterium ist es, dass der Beutel durch ein mit zwei Stangen markiertes Tor fliegen muss. Wird das Ziel verfehlt, gibt es Minuspunkte. Dies ist eine Übung für jeden Einzelnen, so wie auch beim Mastwurf am Strahlrohr. Richard Drexler von der Kreisbrandinspektion überwacht den Vorgang und hilft auch mal gern weiter, wenn es mal mit dem Knoten nicht so richtig klappt. Jedenfalls muss mit jeder Hand eine Schlinge gelegt und diese dann über das Strahlrohr gezogen werden. Diese Übung gehört auch in einem Ernstfall zu den wichtigen Handgriffen. Bei den Truppübungen gilt es, sechs Schläuche einer C-Leitung zu einer Gesamtlänge von 90 Meter zusammenzukuppeln. Ein lange Strecke, die schon schafft. 30 Sekunden wäre da eine optimale Zeit. Beim Einsatz mit der Kübelspritze müssen Glasflaschen, die auf einer Bank aufgestellt sind, zielsicher mit dem Wasserstrahl "abgeschossen" werden. Gefragt ist da jener, der für den richtigen Druck aus der Kübelspritze sich die Luft aus dem Bauch pumpen muss. Einen ausgelegten C-Schlauch aufwickeln ist das letzte der Kriterien. Da legen die Schiedsrichter großen Wert auf Sauberkeit. Die Bewertungsblätter werden kontrolliert, Zeiten und Punkte notiert und umgerechnet. Kommandant Josef Liebl kann dann die Sieger ausrufen. Auf dem Pokaltreppchen stehen ganz oben die Jugend der FFW Harsdorf I vor Röhrnbach II und Wilhelmsreut. Gutscheine erhalten die Teams von Harsdorf III, Außernbrünst, Harsdorf II und Oberndorf I. Auch die anderen Teams gehen nicht leer aus und es gibt noch Brotzeiten. Insgesamt gesehen hatte es das 33. Oberdorfer Dorffest, "angerichtet" von der Freiwillige Feuerwehr, auch heuer wieder in sich. Stets ein "volles Haus" mit Spaß, Frohsinn und guter Laune war garantiert. Das Dorffest wurde am Freitag eingeleitet durch den Festzug und Einmarsch mit der Marktkapelle Röhrnbach. Nach der offiziellen Eröffnung durch Bürgermeister Josef Gutsmiedl gab dann die Tanz- und Partyband "Originals" den Ton an. An diesem Tag wurde die Maß Bier oder Radler für 3,50 Euro ausgeschenkt. Am Pfingstsamstag gab die Band "Moonlights" ein Gastspiel. Am Pfingstsonntag blieb zuhause die Küche kalt, denn da wurde im Festzelt aufgetischt. Dazu unterhielt musikalisch "Rübezahl". Wie auch an den anderen Tagen gab's Hendl, Käse, Würstl, Kaffee, Kuchen, Eis. Zu Gast war auch der Trachtenverein "D'Chiemseer" aus Chieming, der bei seinem Vereinsausflug in Oberdorf eine Rast einlegte. Bestens gestärkt ging's dann weiter nach Waldkirchen zum Ritteressen. Beim Familien- und Kindernachmittag konnten die Kinder in der Springburg mit der Giraffe um die Wette hüpfen und Luftballons wurden beim Wettbewerb aufgelassen. Auch auf Ponys konnte die Gegend um Oberndorf erkundet werden. Die "Almberg-Stürmer" ließen das Dorffest zünftig und fidel ausklingen.
Text: Norbert Peter, PNP