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TÜV SÜD-Tipp: So wird Wintercamping nicht zur Zitterpartie

(lifePR) (München, )
Auf Skitour den Winter hautnah in der Natur erleben und trotzdem Komfort wie daheim - das versprechen sich immer mehr Camper trotz klirrender Kälte. Auch viele Campingplätze in den Skigebieten haben den Markt für sich entdeckt und bieten dem Wintercamper besonderen Service von der Sauna über den Skistiefeltrockner bis hin zum Ski-Shuttle direkt an den Lift. Wer dieses Angebot annimmt, sollte ganz besonders die technischen Anlagen seines Campers im Blick haben. Damit das mobile Heim mitten im Schnee einwandfrei funktioniert und der Urlaub trotz eisiger Temperaturen gelingt, dazu haben die Experten von TÜV SÜD Tipps zusammengestellt.

Bereifung, Gasanlage, Entlüftungen, Isolierung - das sind nur einige der Themen, die besonders im Winter über den Erfolg des Urlaubs entscheiden. "Wer im Winter Campen geht, sollte Fahrzeug und Reise gut vorbereiten", erklärt Philip Puls von TÜV SÜD. Für Sicherheit und Komfort in der kalten Jahreszeit unerlässlich: Schon die Anreise sollte penibel geplant sein.

Planung: Wer mit dem Wohnmobil im Winter unterwegs ist, sollte sich vor Fahrtantritt genau über die Strecken informieren, die zu bewältigen sind. Die Anreise so planen, dass man spätestens am Nachmittag am Zielort eintrifft, denn abends ziehen die Temperaturen schnell an. Vorher sollte die mobile Pension aufgeheizt sein. Auch Vorbereitungsarbeiten wie das Installieren der Gasanlage oder der Aufbau von Vorbauten lassen sich besser erledigen, wenn der Frost noch nicht zu stark angezogen hat. Tipp der Experten: Vor der Abfahrt überprüfen, ob die Heizungsanlage einwandfrei funktioniert.

Zum Zielort: Unerlässlich beim Wintercampen ist die richtige Infrastruktur, und die gibt es auf allen Wintercampingplätzen in Europa. Wechselflaschen fürs Gas und eine sichere Stromversorgung sind wichtig, wenn man es warm haben will. Im Winter empfiehlt es sich auch, den Platz vorher zu reservieren. Platzsuche im Schnee ist kein Vergnügen. Erste Pflicht fürs Fahrzeug: Winterreifen. Geht's ins Gebirge - die Schneeketten nicht vergessen.

Gasanlage: Dass mit der Energieversorgung für die Heizung gerade im Winter alles in Ordnung sein muss, versteht sich von selbst. Konstante Heizungsleistung ist die Grundvoraussetzung für den Spaß im Schnee. Wichtigste Regel: Bei niedrigen Temperaturen ändert das üblicherweise verwendete Butan seinen Aggregatszustand - die Heizung versagt. Deshalb im Winter auf reines Propangas umsteigen. Vor der Fahrt: Haupt- und Absperrventile müssen nicht nur von der Anlage, sondern sicherheitshalber auch von allen Geräten geschlossen werden. Ausnahme Heizung: Sollte die während der Fahrt erwünscht sein, dürfen nur das Hauptventil und das für die Heizung geöffnet sein. Achtung: Mit Heizung fahren darf nur, wer eine so genannte Schlauchbruchsicherung montiert hat. Beim Tanken und in Garagen müssen sämtliche Brennstellen abgeschaltet sein. Beim Betrieb der Gasbrenner immer für ausreichend Ventilation sorgen. Deshalb niemals die Entlüftungsöffnungen verhängen. Im Winter empfiehlt es sich, von vornherein für genügend Gas zu sorgen. Deshalb ist auf jeden Fall die größere der zugelassenen Flaschen die bessere. Philip Puls empfiehlt ein automatisches Umschaltsystem auf die nächste Gasflasche. "Wenn nachts das Gas ausgeht, ist die Umschaltung ein echtes Komfortplus", so Puls.

Belüftung: Lauernde Gefahr im Winter - die Zwangsbelüftungen können bei starkem Schneefall zuschneien. Die Lüftungsöffnungen bei Schneefall deswegen immer wieder kontrollieren und freihalten. Um Feuchtigkeit fernzuhalten, immer für gute Luftzirkulation sorgen. Trotz Minusgraden: Dachluke einen Spalt öffnen.

Gasanlage prüfen lassen: Neben der richtigen Bedienung bei Gasanlagen ebenfalls wichtig: die Dichtigkeit. Weil man die nicht selber testen kann, ist alle zwei Jahre eine Prüfung der gesamten Anlage Vorschrift.

Vorzelt: Um die Feuchtigkeit aus dem Innenraum zu verbannen, empfiehlt sich im Winter auf jeden Fall der Anbau eines Vorzeltes. Das schützt nicht nur vor Schneeverwehungen und hält den Eingang frei, dort können auch die feuchten Skier und Boards trocknen.

Gebraucht kaufen

Wer sich im Hinblick auf den mobilen Winterspaß ein gebrauchtes Wohnmobil zulegen will, der sollte besonders auf die Isolierung achten. In diesem Punkt gibt es laut Aussagen führender Hersteller enorme Unterschiede. Grundsätzlich gilt: Hinsichtlich der Wintertauglichkeit wird bei modernen Wohnmobilen zwischen wintertauglich und winterfest unterschieden. "Moderne Wohnmobile sind heute zumindest wintertauglich. Das reicht für den Kurztrip", sagt Puls.

Für den längeren Aufenthalt brauchen Wintercamper jedoch ein winterfestes Modell. Hauptunterschiede: beheizter Doppelboden, in dem alle wichtigen Leitungen und Tanks untergebracht sind, sowie eine wesentlich bessere Isolierung der Außenhaut. Solche Wohnmobile lassen sich auch bei klirrender Kälte innerhalb weniger Stunden auf Zimmertemperatur aufheizen.

Neben den herkömmlichen Regeln beim Gebrauchtwagenkauf, die für das Trägerfahrzeug gelten, Folgendes checken: Im Innenraum auf den Geruch achten. Riecht es muffig, weist das auf Feuchtigkeit hin. "Das ist eines der größten Probleme bei Wohnmobilen. Hat sich dadurch erst einmal Schimmel gebildet, wird die Instandsetzung teuer", erklärt Puls. Deshalb beim Gang durch den Innenraum auch auf Wasserränder - besonders in den Stauräumen - achten, und mit der flachen Hand zudem die Flächen hinter den Schränken kontrollieren. Ebenfalls auf der Checkliste für den Innenraum: der Allgemeinzustand der Einrichtung. Schließen Klappen und Türen schlecht, sind die Griffe stark abgenutzt, Beschläge defekt oder Scharniere ausgeleiert, war der Vorbesitzer nicht sorgsam genug. Das lässt immer Rückschlüsse auf andere Bereiche des Fahrzeugs zu.

Alle Funktionen testen! Dazu Puls: "Sollte das Fahrzeug bei der Besichtigung ohne Batterie im Winterlager stehen, muss der Verkäufer für den nötigen Strom sorgen." Achtung: Bunte Aufkleber sind selten lustig, sondern verdecken zumeist Beschädigungen der Außenhaut. Vom Innenraum zur Versorgung: Ablagerungen oder Grünfärbung des Frischwassertanks weisen auf lange Reinigungsintervalle hin. Der Tank sollte klar und sauber aussehen. Wieder nach draußen: Neben der Rost-Überprüfung des Basisfahrzeugs ist es wichtig, die Bodenplatte des Aufbaus auf Korrosion zu untersuchen. Das gilt vor allem für ältere Modelle. Übrigens: Ein hoher Kilometerstand der beweglichen Behausung ist nicht unbedingt ein Nachteil, sondern weist im Gegenteil auf gute Wartung hin.

Gasprüfung, Beratung und weitere Tipps gibt es an allen TÜV SÜD Service-Centern oder im Internet unter www.tuev-sued.de. Dort kann auch die TÜV SÜD-Broschüre "Wohnmobile und Caravans" herunter geladen werden.

Neuer Service von TÜV SÜD: Von dieser Pressemitteilung steht unter nachfolgendem Link eine MP3-Ratgeber zum kostenlosen Download zur Verfügung: http://www.tuev-sued.de/...
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