Leitlinien decken alle wichtigen Versorgungsaspekte ab
Die insgesamt sechs Leitlinien, die das IQWiG einbeziehen und auswerten konnte, decken alle wichtigen Aspekte von Diagnostik, Therapie und Rückfallprophylaxe ab.
Bei der Diagnostik kommt es beim Rückenschmerz vor allem darauf an, diejenigen Risikofaktoren zu identifizieren, die zu einer Chronifizierung führen können. Thematisiert werden hier die standardisierte Symptomerfassung, das Erfassen psychosozialer Risikofaktoren sowie Bildgebung, Blutuntersuchung und diagnostische Nervenblockaden.
Empfehlungen sind weitgehend konsistent
Neben der medikamentösen und der invasiven Therapie (z. B. Gelenksinjektionen), werden auch eine Vielzahl von nichtmedikamentösen Maßnahmen aufgeführt. Dazu gehören neben Massagen, manueller Therapie, Bewegung und Physiotherapie sowie Yoga auch die Verhaltenstherapie.
Inhaltlich sind die Empfehlungen weitgehend deckungsgleich. Inkonsistenzen gibt es lediglich bei der medikamentösen Therapie mit Paracetamol und Phytotherapeutika, der Akupunktur sowie der Diskografie, einem röntgengestützten Diagnoseverfahren zur Darstellung der Bandscheibe.
Spezifische Empfehlungen für bestimmte Untergruppen von Patienten
Schließlich enthalten die Leitlinien auch spezifische Empfehlungen für eine Reihe von Untergruppen von Patienten, wie etwa Patienten mit Radikulopathie, bandscheibenbedingten Kreuzschmerzen, Spinalkanalstenose, Postnukleotomiesyndrom, lumbalen Facettengelenkschmerzen oder sakroiliakalen Gelenkschmerzen.
Zum Ablauf der Berichtserstellung
Den vorläufigen Berichtsplan für dieses Projekt hatte das IQWiG im Januar 2015 vorgelegt und um Stellungnahmen gebeten. Diese wurden zusammen mit einer Würdigung und dem überarbeiteten Berichtsplan im April 2015 publiziert. Stellungnahmen zu dem jetzt veröffentlichten Vorbericht werden nach Ablauf der Frist gesichtet. Sofern sie Fragen offen lassen, werden die Stellungnehmenden zu einer mündlichen Erörterung eingeladen.