Wünschelmatrix (YOU&ME-isms/ Part 2) ist die zweite, interaktive Installation, die der Konstanzer Medienkünstler Boris Petrovsky für das ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie realisiert. Eine Matrix bestehend aus über 500 Leuchtreklamebuchstaben, die in einem Format von 20x6 Meter angeordnet wurden, bildet das zentrale Element der monumentalen Arbeit. Dem öffentlichen Raum entnommenen, wurden die Buchstaben von Boris Petrovsky neu kombiniert und mit Leuchtdioden ausgestattet. Über eine Eingabestation vor Ort sowie über Remoteterminals an entfernteren Standpunkten können Besucher mit dem Zeichenvorrat interagieren. Dabei erlaubt die Programmierung die Eingabe von Textbotschaften mit bis zu 60 Zeichen in das System. Die Wünschelmatrix reagiert wie eine Lichtschreibmaschine, die Buchstaben leuchten sequenziell auf. Zugleich kommuniziert die Buchstabenmatrix auch aus sich heraus. Nach und nach wird der Zeichensatz der ursprünglich ökonomisch bestimmten Kommunikation überschrieben.
"Das Schriftmedium war die erste Medienrevolution. Petrovsky verbindet die erste Revolution mit der jüngsten Medienrevolution - dem Internet." (Peter Weibel)
Boris Petrovsky (* 1967 Konstanz) ist Bildender Künstler und Medienkünstler. Seine Arbeiten fokussieren die Zusammenhänge zwischen Vorstellung, Zeichen, Gegenstand und Sprache in einer medialisierten Welt. Die Frage nach der Konstruktion von Wirklichkeit prägt seine interaktiven Installationen, die mit Hilfe von Licht, Sound und Kinetik zu wandelbaren Informationsträgern werden. Besucher kommunizieren als User der Materialgewirre und Zeichenvorräte dieser materialelektronisch verfassten Arbeiten. Petrovskys Kunst beschwört so einen kritischen Zustand zwischen Werkzeug, Rohmaterial und Werk, zwischen Chaos, Cluster und Gestalt, zwischen Illusion, Manipulation und Konspiration.
Ab dem 2. März im Foyer des ZKM; 7.-10. März Remoteterminals mit Kamera-Live-Übertragung auf der ART Karlsruhe und ab dem 22. März in der Galerie ABTART, Stuttgart.
Wünschelmatrix (YOU&ME-isms Part 2) ist eine Koproduktion des ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe und der Galerie ABTART Stuttgart.