Professor Dr. Alexander Deeg, Experte für Homiletik an der Uni Leipzig, setzte schon in seiner Predigt über Bileams Eselin wichtige Orientierungspunkte: Verkündigung im Radio dürfe Stoppzeichen setzen, Richtungswechsel anmahnen und durchaus auch verstören. Ermutigung, Orientierung und Trost sollten allerdings niemals zu kurz kommen.
Beitrag der Kirchen und Freikirchen
Die Grußworte von Prorektor Dr. Roger Gläser und Ralf Ludwig, dem Intendanten des MDR, ließen deutlich werden, dass der Beitrag der Kirchen und Freikirchen zu den verschiedenen Rundfunkprogrammen in Deutschland nach wie vor eine wichtige Rolle spielt. Der evangelische Landesbischof von Sachsen, Tobias Bilz, wies anschließend ebenso unmissverständlich auf die Herausforderung hin, mitten in einer völlig veränderten Medienlandschaft Gottes Wort auf eine Weise hörbar zu machen, dass es die potenziellen Hörerinnen und Hörer auch tatsächlich erreicht.
Frage nach der Existenzberechtigung
Darüber hinaus muss sich Kirche im Radio heute von vielen Seiten die Frage nach der Existenzberechtigung gefallen lassen. In seinem Festvortrag gab Stefan Raue, Intendant des Deutschlandfunks, darauf eine Teilantwort, indem er darauf hinwies, dass die religiösen und gottesdienstlichen Sendungen im DLF regelmäßig von immerhin drei Millionen Hörerinnen und Hörern eingeschaltet werden. Kardinal Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, brachte die Sache in seinem Videostatement auf den Punkt: Das Radio werde nicht sterben, aber Verkündigung im Rundfunk müsse und werde neue Formate finden, um die frohe Botschaft zu den Menschen zu bringen.
Erste geistliche Radiosendung
Als allererste geistliche Radiosendung in Deutschland gilt ein weihnachtliches Konzert, das bereits am 22. Dezember 1920 über den Sender Königs Wusterhausen ausgestrahlt wurde. Initiator war der Techniker Erich Schwarzkopf, der dieses Konzert gemeinsam mit Freunden und Angehörigen gestaltete.
Hope Media Europe
Die Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland begann ihre Verkündigung im Rundfunk 1948, als Pastor Max Busch in Berlin die „Stimme der Hoffnung“ ins Leben rief. Aus diesen bescheidenen Anfängen ist inzwischen das Medienzentrum Hope Media Europe mit Sitz in Alsbach/Bergstraße geworden, einer der christlichen Rundfunk- und TV-Sender in Deutschland und Europa. Weitere Informationen: www.hopemedia.eu