(lifepr) (Karlsruhe, 14.05.2021) Auch in den kommenden fünf Jahren wird es in Baden-Württemberg eine grün-schwarze Landesregierung geben. Am vergangenen Wochenende stimmten Grüne und CDU auf getrennten Online-Parteitagen mit deutlicher Mehrheit für den neuen Koalitionsvertrag. Einen besonderen Schwerpunkt will das Land dabei in Zukunft auf den Photovoltaik-Ausbau (PV-Anlagen) legen.
Was hält das Dachdeckerhandwerk von der geplanten Pflicht?
„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die neue Regierungskoalition Dach- und Fassadenflächen künftig verstärkt zur PV-Stromerzeugung heranziehen will. Dieser Schritt ist längst überfällig“, erklärt Florian Jentsch, Geschäftsführer des Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks BW. Die Entscheidungshoheit, ob die Realisierung im Einzelfall aus ökologischen und ökonomischen Gründen sinnvoll ist, müsse jedoch bei den ausführenden bzw. planenden Fachpartnern liegen. An einer Pflicht zur Wirtschaftlichkeitsprüfung führe kein Weg vorbei. Zusätzliche Bürokratie samt personal- und kostenintensiver Prüfprozesse dürften daraus jedoch nicht für die Betriebe resultieren, so Jentsch.
Verhältnismäßigkeit gefragt
Laut des aktuellen Koalitionsvertrags soll die Solaranlagenpflicht anfangs auf neue Wohngebäude ausgedehnt werden und ist in einem zweiten Schritt auch bei grundlegenden Dachsanierungen im Bestand vorgesehen. Ebenso soll die Errichtung von PV-Anlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden erleichtert werden kann.
Geschäftsführer Jentsch: „Im Dachdeckerhandwerk wird Nachhaltigkeit zwar großgeschrieben, nichtsdestotrotz ist hier höchste Verhältnismäßigkeit seitens des Gesetzgebers gefragt. Nicht jede Reparatur und Instandsetzung von Dachbestandteilen oder Erneuerung von Einbauteilen darf gleich dazu führen, dass große PV-Projekte pflichtweise zu verwirklichen sind“. Auf die fachliche Expertise und Beratungskompetenz der Betriebe müsse hier nach wie vor in erster Linie gesetzt werden. Denn niemand kenne Kunden, örtliche Gegebenheiten, sowie fachtechnische und praktische Anforderungen besser als unsere Betriebe.
Warum Photovoltaik in die Hände des Dachdeckerhandwerks gehört
„Die Dachdecker-Innungsbetriebe in Baden-Württemberg sind zentrale Akteure, wenn es um die Planung und den Einbau von Solarlösungen geht. Neben der grundsätzlichen Vertrautheit mit allen Materialien an Dach und Außenwand ist das Dachdeckerhandwerk der Spezialist für die handwerklich hochstehende und gestalterisch ansprechende Integration“, berichtet Jentsch weiter. Gemeinsam mit ausgewählten Partnern – z.B. dem Elektrohandwerk – seien die Innungsbetriebe des Dachdeckerhandwerks für den vorschriftsmäßigen Anschluss der Anlagen an das Strom- oder Wärmenetz verantwortlich.
Was kommt auf die Eigentümer zu?
„Eine 3kW-Anlage schlägt mit ca. 9000 € extra zu Buche. Hinzu kommt ein Stromspeicher für ca. 3000 bis 5000 € brutto. Langfristig sollen die Anlagen aber natürlich auch einen gewissen finanziellen Gewinn bringen, erklärt Jentsch. An flankierenden Investitionsanreizen und Förderprogrammen sei jedoch kurz- bis mittelfristig kein vorbeikommen.
„Als Dachdeckerhandwerk, das bereits heute mit der Umsetzung von Gründächern, PV- und Solarthermieanlagen oder energetischen Gebäudeoptimierungen betraut ist, stehen wir bereit und wollen künftig einen noch größeren Beitrag hin zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Ländle leisten. Die Dachsanierung mit Photovoltaik ist schon seit langem ein Erfolgsmodell. Darin wollen wir anknüpfen“.
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Über Dachdeckerhandwerk Baden-Württemberg Landesinnungsverband: Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg vertritt als berufsständische Organisation die Dachdecker-Innungsbetriebe in den zehn angeschlossenen Dachdecker-Innungen in Baden-Württemberg. Sitz des Verbandes ist in Karlsruhe.
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