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Dachdeckerhandwerk fordert: Unabhängige Energieversorgung stärken

Die Nutzung der Sonnenkraft und begrünte Dächer sind nur zwei Beispiele dafür, wie das Dachdeckerhandwerk zu mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien beiträgt.
Die Nutzung der Sonnenkraft und begrünte Dächer sind nur zwei Beispiele dafür, wie das Dachdeckerhandwerk zu mehr Unabhängigkeit von fossilen Energien beiträgt.

(lifepr) (Karlsruhe, 18.03.2022) Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine wird deutlich, wie fragil der europäische Frieden ist. „Das Dachdeckerhandwerk gedenkt der vielen Opfer und steht bereit, den Geflüchteten zu helfen. Nicht erst seit der Flutkatastrophe wissen wir, dass auf das Handwerk in Notsituationen Verlass ist“, sagt Dirk Bollwerk, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerk (ZVDH) und erklärt weiter: „Wir müssen jetzt unsere Stärke und Unabhängigkeit bewahren und dürfen nicht erpressbar werden. Dies gilt besonders im Energiebereich. Daher schließen wir uns dem Aufruf zahlreicher Verbände an und unterstützen die Idee eines nationalen Energie-Gipfels ausdrücklich. Energiesparen geht jeden etwas an und jeder kann dazu beitragen. Dabei können zum Beispiel öffentliche Appelle und die gezielte Unterstützung einfacher, technischer Maßnahmen helfen, um den Energiebedarf deutlich zu senken.“
 
Klimaziele nicht vergessen
Besondere Bedeutung komme der energetischen Modernisierung von Gebäuden zu, denn hier werde der größte Teil des importierten Erdgases genutzt. Um die Klimaziele zu erreichen, will die Bundesregierung den Ausstieg aus der Nutzung sämtlicher fossiler Energieträger vorantreiben. Erdgas sei langfristig kein nachhaltiger Energieträger; dennoch sei fossiles Gas für einen begrenzten Übergangszeitraum noch notwendig, erklärte die Bundesregierung kürzlich. „Damit wir aber trotzdem vorankommen beim Verbessern der Energie- und CO2-Bilanz im Gebäudebereich, muss die Förderkulisse angepasst werden. So sollten auch Standards wie das EH 55 weiter gefördert werden. Hier wurde die Neubau-Förderung eingestellt, mit der Begründung, dies sei mittlerweile Norm. Das verlangsamt aber den notwendigen Schub. Und auch für die Häuser mit der Effizienzklasse 40 muss es weitergehen und schnell klar werden, wie die Förderkulisse künftig aussieht. Die Unsicherheit lähmt alle: Bauherren, Planer und das Handwerk. Wir verlieren Zeit. Die haben wir angesichts der aktuellen dramatischen Lage nicht,“ macht Bollwerk deutlich. „Umso mehr begrüßen wir die angekündigte Erhöhung der Mittel zum Klimaschutz und für die Transformation der deutschen Wirtschaft um 86 Milliarden Euro auf insgesamt 203 Milliarden Euro. Das ist ein richtiges Signal!“
 
Eine gute Kombi: Gründach und PV-Anlagen
Die Sanierungsquote sei mit 1,5 % immer noch deutlich zu niedrig. Um bei der Nutzung Erneuerbarer Energien voranzukommen, müsse eine Sanierungswelle eingeleitet werden und zwar idealer Weise durch eine Kombiförderung für Solaranlagen und energetisch optimierte Dächer. Hierzu hat der ZVDH bereits konkrete Vorschläge vorgelegt. Auch die Kombination von Photovoltaik-Anlagen auf Gründächern sei möglich und eine äußerst sinnvolle Maßnahme, erläutert der ZVDH-Präsident. „Denn Gründächer sorgen für gutes Klima, binden Feinstaub, kühlen an heißen Tagen und sind ein wertvoller Lebensraum für Insekten.“ Ein anderer positiver Nebeneffekt im Sinne der Nachhaltigkeit sei, dass begrünte Dächer die Dachabdichtung vor Wind- und Witterungseinflüssen, wie etwa Hagel, Sturm, UV-Strahlung schützen, aber auch vor Extremtemperaturen im Sommer und im Winter.

Ansprechpartner:

Herr Harald Friedrich
HF.Redaktion Harald Friedrich
Telefon: +49 (8165) 939754
Fax: +49 (8165) 9397-55

Über Dachdeckerhandwerk Baden-Württemberg Landesinnungsverband: Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Baden-Württemberg vertritt als berufsständische Organisation die Dachdecker-Innungsbetriebe in den zehn angeschlossenen Dachdecker-Innungen in Baden-Württemberg. Sitz des Verbandes ist in Karlsruhe.

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