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Dach-Haie kassieren mit dreisten Maschen ab

Bayerisches Dachdeckerhandwerk: Unqualifizierte Betriebe verursachen immense Schäden am Dach
Das Dachdeckerhandwerk warnt vor unseriösen Reparatur-, Sanierungs- und Solarangeboten per Haustürgeschäft oder per ungebetenem Telefonanruf.
Foto/Montage: HF.Redaktion
Das Dachdeckerhandwerk warnt vor unseriösen Reparatur-, Sanierungs- und Solarangeboten per Haustürgeschäft oder per ungebetenem Telefonanruf. Foto/Montage: HF.Redaktion

(lifepr) (Mintraching, 20.06.2024) In der Branche werden sie gerne als Dach-Haie bezeichnet - unseriös arbeitende mobile Handwerkerkolonnen, die nur zu einem einzigen Zweck durch die Lande reisen: gutgläubige Hausbesitzer abzukassieren. Aber auch per Telefon gehen diese Dach-Haie vermehrt auf Kundenfang.

Vermehrt erhalten Hausbesitzer in letzter Zeit Anrufe von angeblichen Solar-Experten. Diese versuchen steigende Energiepreise und den aktuellen Solarboom auszunutzen. Die im Rahmen einer solchen „Kalt-Akquise“ angebotenen angeblich günstigen Leistungen müssen nicht selten später teuer bezahlt werden.

Die Beschwerden und Negativ-Meldungen bei Verbraucherzentralen häufen sich in jüngster Vergangenheit. Es wird von überhöhten Preisen, Schäden am Dach bei der Montage der Anlagen, dubiosen Finanzpraktiken wie Vorauszahlungen ohne Quittung etc. berichtet. Die Anrufe von Geschädigten häufen sich bei Dachdecker-Innungsbetrieben. Doch die sind selbst oft am Limit mit ihren regulären Aufträgen oder Soforthilfen nach Unwettern.

Die Gefahren, in die sich gutgläubige Auftraggeber bei der Auftragserteilung an hausierende oder unaufgefordert um Aufträge akquirierende Anrufer begeben, können enorm sein: Wird die Solaranlage oder die angeblich dringend notwendige Dachsanierung von unqualifizierten Betrieben ausgeführt, können Schäden am Dach entstehen, die nicht sofort entdeckt werden. Da werden oft Stromleitungen für den von der PV-Anlage erzeugten Strom haarsträubend dilettantisch unter der Dacheindeckung verlegt. Oder mangelhafte Leitungsdurchführungen werden zu Lecks am Dach, durch die Nässe bis in die Dämmschicht eindringen kann. Halter für die Solarmodule werden falsch dimensioniert oder selbstgebastelt. Elemente der Dacheindeckung werden abgeflext anstatt von Herstellern geeignete Haltesysteme zu verwenden. Und schließlich wird nicht selten ohne Gerüst und Sicherung gearbeitet. Kommt es zum Unfall, kann der Auftraggeber ebenfalls in der Haftung sein.

Auch die an der Haustüre oft angebotenen Dachreparaturen und Sanierungen sind mit Vorsicht zu genießen, denn wie auch bei vielen zweifelhaften Solaranbietern ist eine Mängelhaftung nachträglich oft nur schwer durchzusetzen.

Das Ergebnis sind aus der Erfahrung vieler Dachdecker-Innungen oft Dächer und Solaranlagen, die zweimal bezahlt werden: für die Erstmontage bzw. Reparatur sowie für die danach folgende Schadensbehebung durch qualifizierte Betriebe.

Daher der dringende Rat: Aufträge niemals übereilt am Telefon oder der Haustüre erteilen, sondern immer Vergleichsangebote von regionalen „Dach-Partnern“ anfordern. Die Anschriften qualifizierter Fachbetriebe gibt es bei der örtlichen Dachdecker-Innung und unter www.dachdecker.bayern

Ansprechpartner:

Herr Harald Friedrich
Telefon: +49 (8165) 939754
Fax: +49 (8165) 9397-55

Über HF.Redaktion Harald Friedrich: VORDENKEN - NACHDENKEN - MITDENKEN:
HF.REDAKTION ist das Büro des freien Journalisten Harald Friedrich. Schwerpunkte der Arbeit von HF.REDAKTION sind die Pressearbeit u. a. für Handwerksverbände und Unternehmen sowie das Verfassen von Fachberichten und redaktionellen Beiträgen im Bereich Bauen & Wohnen, die auch Nicht-Fachleute verstehen.

Das Arbeitsspektrum umfasst ebenso die Erstellung kompletter Publikationen - von der Recherche über Text und Bild bis zur Druckdatei. Ob es um Verbandsorgane oder Mitarbeiter-Magazine geht.

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