(lifepr) (Berlin, 15.09.2011) Bei der traditionellen Lehrabschlussfeier der Landesinnung des Dachdeckerhandwerks Berlin am 15. September 2011 wurden deutlich weniger Gesellenbriefe überreicht als im Vorjahr: Die hohe Abbruchquote bei den Lehrverhältnissen machte sich hier deutlich bemerkbar.
Im Festsaal des Berufsbildungszentrums der Handwerkskammer Berlin begrüßte Lehrlingswart Andreas Friedel mit Geschäftsführer Ruediger Thaler über 100 Gäste. Dazu gehörten neben den Jung-Gesellen ihre meist weibliche Begleitung sowie zahlreiche Eltern, Ausbildungsmeister, Berufschullehrer und Ausbilder. Friedel erläuterte in seiner Begrüßungsansprache, dass es 2010/2011 4 Prüfungstermine gab, da auch die Absolventen zweier Helferkurse zur Prüfung anstanden. Hierbei handelt es sich um in Dachdeckerbetrieben beschäftigte Helfer bzw. arbeitslose Helfer, die in einem Vollzeitlehrgang auf die Gesellenprüfung vorbereitet wurden und damit auf den "zweiten Bildungsweg" noch ihren Facharbeiterabschluss absolvieren konnten.
Als Unterhaltungsact hatte sich die Landesinnung diesmal eine besondere Überraschung ausgedacht: Die Tanzgruppe Berlin Crazy Taps zeigte mit jungendlichen Tänzerinnen Irische Steptanz-Einlagen. Die Künstler wurden von den Anwesenden stürmisch gefeiert.
Bei der Winterprüfung hatten 63 % aller Teilnehmer bestanden, bei der Sommerprüfung 67 % und bei der Prüfung der Helferkurse 80 %! Damit lagen die Prüfungsergebnisse etwas schlechter als im langjährigen Durchschnitt. Für das neue Lehrjahr rechnet Friedel mit über 110 neu eingestellten Lehrlingen. Das wäre der höchste Bestand an Neulehrverträgen seit den 90er Jahren! Für Friedel ein riesiger Erfolg vor dem Hintergrund zurückgehender Entlassschülerzahlen und eines leergefegten Arbeitsmarktes.
Weiter wies Friedel die jungen Leuten darauf hin, dass nunmehr nach bestandener Gesellenprüfung die Möglichkeit besteht, sofort die Meisterschule zu besuchen. Die Berufsaussichten im Dachdeckerhandwerk bezeichnete er als überaus zukunftssicher. Die Belegschaft in vielen Dachdeckerbetrieben sei überaltert und Nachwuchs werde in den kommenden Jahren dringend gebraucht. Schon jetzt sei die Lage so, dass zahlreiche Betriebe dringend Personal suchten, ohne am Arbeitsmarkt fündig zu werden.
Im Anschluss wurden die Gesellenbriefe von Friedel, Thaler und Studiendirektor Wolfgang Sklorz ausgegeben.
Prüfungsbeste bei den Jung-Gesellen waren Marco Manske von der Dachdeckerei Mann GmbH sowie Paul Görsdorf von der Dachdeckerei Steffen Burkhardt. Da Manske aus Altersgründen nicht am Leistungswettbewerb des Deutschen Dachdeckerhandwerks teilnehmen darf, wird Görsdorf die Landesinnung dort vertreten. Auf den weiteren Plätzen finden sich Steven Wunderlich von der Dachdeckerei Erich & Oskar Friedel GmbH & Co. sowie Mathias Reichertz von der Dachdeckerei Wellegehausen GmbH. Prüfungsbester in der Theorie war Julian Müller von der Dachdeckerei P & H Dachbau GmbH.
Bei den Helfern schnitt Kai Jonas als Prüfungsbester ab. Die Prüfungsbesten erhielten voll ausgestattete Werkzeugkoffer, gesponsert von den Firmen Adolf Würth und Dachdeckereinkauf Ost, Buchgeschenke, Rucksäcke und Präsente von der IKK, der Inter-Versicherung sowie der Barmer GEK Versicherung.
Den Abschluss der Feier bildete ein herzhaftes,reichhaltiges Büffet, bei dem alle Anwesenden den Abend ausklingen ließen.
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