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Braucht die Sonne einen Putztag?

Rheinland-Pfälzische Dachdecker zur Frage, ob Solarmodule gereinigt werden müssen
Zur Schmutzablagerung neigen allenfalls die untersten Rand-bereiche der Module. Hier kann eine Reinigung im Rahmen der regelmäßigen Dachwartung erfolgen
Zur Schmutzablagerung neigen allenfalls die untersten Rand-bereiche der Module. Hier kann eine Reinigung im Rahmen der regelmäßigen Dachwartung erfolgen

(lifepr) (Koblenz-Rauental, 15.06.2016) Die Umweltverschmutzung macht auch vor umweltfreundlichen Technologien nicht Halt. Daher boomt eine Branche, die den Solaranlagen-Boom für sich nutzt: die Solarmodul-Reinigung.

Durch Abgase verschmutztes Niederschlagswasser, Vogel- und Insektenkot, Staub und Laub lagern sich auf Dachflächen ab. Das ist nicht zu verhindern. Und zu vielen Dachflächen gehören Solarmodule zur Warmwasser- und Stromerzeugung.

Nach den Erfahrungen des Landesinnungsverbandes des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz ist eine Ertragsreduzierung durch Verschmutzung von mehreren Faktoren abhängig, grundsätzlich aber eher gering.

Die meisten Solarmodule besitzen zur optimalen Nutzung der Sonneneinstrahlung einen Neigungswinkel von 30 Grad und mehr. Damit werden Verschmutzungen durch Niederschläge wie Regen und Schnee meist von selbst abgetragen. Kritisch sind nach Ansicht der Dach-Experten des Verbandes allenfalls die unteren Ränder an den Rahmen der Module. Hier können sich durchaus Ablagerungen bilden. Allerdings wird dies in den meisten Fällen wohl eher bei älteren Modulgenerationen der Fall sein. Um den Wirkungsgrad der Modulflächen optimal auszunutzen, reichten die Solarzellen meist bis dicht an die Randprofile der Module. Neuere Module besitzen hier einen Randabstand von mehreren Millimetern bis zu einem Zentimeter. Dies ist ausreichend, um eine Beeinträchtigung der Modulleistung durch Schmutzablagerungen weitgehend auszuschließen.

Selbst ein von der EU gefördertes Projekt kam zu dem Ergebnis, dass die Reinigung allenfalls zu einem Mehrertrag der PV-Anlage von 8% führen kann. Hier ging es allerdings um riesige Freilandanlagen, die mittels spezieller Roboter gereinigt wurden.

Eine Ertragsminderung durch Verschmutzung ist also eher vernachlässigbar, so das Fazit der rheinland-pfälzischen Dach-Experten. Vielmehr raten sie aber zur regelmäßigen Überprüfung und Wartung der Solaranlage – am besten im Rahmen einer ohnehin empfehlenswerten jährlichen Dachwartung. Denn auch Solarmodule gehören nach dem Fachregelwerk des Deutschen Dachdeckerhandwerks in den meisten Fällen zu den „Dacheindeckungen“. Und Dacheindeckungen müssen zur Erfüllung der Obliegenheitspflichten gegenüber der Gebäudeversicherung ohnehin regelmäßig von entsprechenden Fachbetrieben unter die Lupe genommen werden. Dabei können evtl. vorhandene Verschmutzungen mit beseitigt werden.

Grundsätzlich raten die Dach-Experten des Verbandes davon ab, Wartungsangebote anzunehmen, bei denen die Qualifikation des Betriebes nicht eindeutig ist. Denn durch unsachgemäßes Betreten der Dachfläche entstehen oft erst Schäden an der Eindeckung oder den Modulen. Die angebotene Modulwartung wird so zur Ursache für Reparaturen.

Adressen qualifizierter Dachdecker-Fachbetriebe gibt es kostenlos bei jeder regionalen Dachdecker-Innung und im Internet unter www.dach-rlp.de

Ansprechpartner:

Herr Harald Friedrich
HF.REDAKTION
Telefon: +49 (8165) 939754
Fax: +49 (8165) 939755
Zuständigkeitsbereich: Presse

Herr Rolf Fuhrmann
Telefon: +49 (261) 4010-417
Fax: +49 (261) 4010-418

Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz: Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.

An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Rolf Fuhrmann. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.

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