(lifepr) (Koblenz-Rauental, 16.01.2018) Ursprünglich hatte das Dach nur eine Funktion zu erfüllen: den Regenschutz für die Bewohner und das Inventar zu gewährleisten. Mittlerweile ist das Dach zu einem Hightech-Produkt weiterentwickelt worden. „Das Dach ist zu wertvoll, um es für eine reine Schutzfunktion zu verwenden“, meint Landesinnungsmeister Johannes Lauer vom Dachdecker-Landesinnungsverband Rheinland-Pfalz. „Neben der passiven Energiesparfunktion durch eine optimale Wärmedämmung sollten Dachflächen intensiver zur aktiven Energieerzeugung eingesetzt werden“.
Mit Solaranlagen zur Stromerzeugung (=Photovoltaikanlagen) kann der hier generierte Strom an Netzbetreiber verkauft werden. Dies lohnt sich durch die gesunkenen Einspeisevergütungen aber meist nur noch bei sehr großen Anlagen. Sinnvoller ist es für Privathaushalte, den so erzeugten Strom selbst zu nutzen. Dies kann direkt erfolgen – oder mit Stromspeichern zu jeder beliebigen Tages- und Nachtzeit.
Solarthermieanlagen dienen zur Heizungsunterstützung oder erzeugen direkt warmes Wasser. Mit einer sorgfältig geplanten Anlage lassen sich die im Sommer die meist nur sehr kurzen und damit verschleiß- und energieintensiven Einschaltintervalle der Heizungsanlage weitgehend vermeiden. Diese Einschaltphasen sind normalerweise notwendig, um bei Bedarf stets über Warmwasser zu verfügen.
Sowohl PV- Anlagen – auch mit Energiespeicher - als auch Solarthermieanlagen können mit zinsgünstigen Krediten und Zuschüssen von der KfW-Bank realisiert werden (z. B. KfW-Kreditprogramme 270 und 275). So erreicht der Bauherr noch schneller die Refinanzierung seiner Investition.
Warum in jedem Fall einem qualifizierter Dachdecker-Fachbetrieb die Realisierung der Dach-Kraftwerke überlassen werden sollte, erklärt Lauer: „Die Solarmodule erfordern immer einen Eingriff in die homogene Dachfläche. Die Schutzfunktion des Daches ist in Gefahr, wenn dieser Eingriff durch Nicht-Fachleute ausgeführt wird“.
So ersetzen dachintegrierte Anlagen einen Teil der konventionellen Dacheindeckung. Daher gelten für diese Solaranlagen in Bezug auf Windsogsicherheit und Wärmedämmung die gleichen Anforderungen wie an eine klassische Dacheindeckung.
Auf das Dach „aufgeständerte“ Lösungen machen nach Lauers Ansicht ohnehin nur Sinn, wenn die Dachfläche vorab einem gründlichen DachCheck unterzogen wurde: „Nichts wäre teurer, als nach der Montage der Solarmodule festzustellen, dass die eigentliche Dacheindeckung sanierungsbedürftig ist“. Ein weiteres Argument dafür, die Dachmontage ausschließlich Dach-Fachleuten zu überlassen: Für die Befestigung des Montagerahmens auf dem Dach werden zahlreiche Löcher in die Dacheindeckung für die Befestigungsschrauben und Leitungsführung gebohrt. „Hier kann jede einzelne Durchdringung zum potenziellen Leck werden, wenn die fachgerechte Ausführung unterbleibt“, warnt der Landesinnungsmeister.
Fazit: Das Dach zum eigenen Energielieferanten zu machen, lohnt sich nach wie vor. Die „Erschließung“ dieser Energiequelle muss aber von Dach-Fachleuten mitgeplant und ausgeführt werden, um sich damit nicht potenzielle „Schadens-Quellen“ auf dem Dach zu schaffen.
Informationen und Adressen qualifizierter Dachdecker-Innungsbetriebe gibt es bei den regionalen Dachdecker-Innungen und unter www.dach-rlp.de
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Über Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz:
Der Landesinnungsverband des Dachdeckerhandwerks Rheinland-Pfalz vertritt rund 470 Dachdecker-Innungsbetriebe, die sich den 18 regionalen Innungen angeschlossen haben. Das Verbandsgebiet reicht von Eifel bis Hunsrück, vom Westerwald bis an den Rheingau.
An der Verbandsspitze steht der Lahnsteiner Dachdecker- und Klempnermeister Johannes Lauer als Landesinnungsmeister. Die Verbandsgeschäftsführung liegt bei Rolf Fuhrmann. Sitz des Verbandes ist die Mittelrhein-Metropole Koblenz.
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