Auch der Zweite Fahrradbericht des Bundesverkehrsministeriums findet in dem Entwurf keine Erwähnung. Dabei geht dieser umfassend auf die Rolle des Fahrrads in der Verkehrspolitik ein und berücksichtigt auch die Ziele des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP), der konkrete Handlungsempfehlungen bis zum Jahr 2012 enthält. "Der NRVP wird nun jedoch anscheinend aus der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie ausgeblendet, obwohl er durchaus erste Erfolge vorzuweisen hat - vor allem aber noch große Potenziale aufzeigt", so Hübener weiter.
So hat sich die Fahrleistung des Radverkehrs in den letzten Jahren auf über 30 Milliarden Personen-Kilometer gesteigert. Jährlich können 7,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden, wenn die mit dem Fahrrad zurückgelegte Strecke pro Einwohner von derzeit rund 300 Kilometer pro Jahr auf 1000 Kilometer pro Jahr steigt. Und das ist realistisch: Während in Deutschland neun Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, liegt der Anteil beispielsweise in den Niederlanden bei 27 Prozent.
Hübener fordert daher, konkrete Beispiele und Vorhaben zur Fahrradförderung in den Fortschrittsbericht aufzunehmen: "Eine deutsche Nachhaltigkeitsstrategie, die das Nullemissionsfahrzeug Fahrrad ignoriert, ist für den ADFC und sicherlich viele Bürger in Deutschland undenkbar."
Auch auf dem Weltverkehrsforum in Leipzig dominierten Themen wie Ölpreis-Explosion und Kfz-Steuer die Debatte, das Fahrrad als klimafreundliche Alternative wurde lediglich als Nachklapp in der Berichterstattung gezeigt. Hübener: "Wenn Frau Merkel ihren Einsatz für das Klima ernst meint, würde ich mich freuen, sie auf der Kölner Fahrradmesse IFMA im September zu treffen."