„Dieses Engagement sollte auch für andere Bundesländer Vorbild und Ansporn sein“, sagte Dr. Engelbert Lütke Daldrup, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium beim Festakt in Münster – für den Ausbau der regionalen Netze ebenso wie für die gemeinsame Fertigstellung des künftigen nationalen Radroutensystems „D-Netz“. Dieses umfasst zwölf überregionale Radfernwege mit einer Gesamtlänge von ca. 11.700 Kilometern und erstreckt sich über ganz Deutschland. Das D-Netz soll zukünftig bundesweit mit eigenen Wegweisern gekennzeichnet und zentral beworben und vermarktet werden. Parallel zu seinem landesweiten Radverkehrsnetz hat Nordrhein-Westfalen nun als erstes Bundesland auch die flächendeckende Kennzeichnung von knapp 1.400 Kilometern des D-Netzes fertig gestellt.
„Die verbindlichen, bundesweit gültigen Standards des D-Netzes erhöhen sichtbar die Routenqualität“, sagt der Bundesvorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs, Karsten Hübener. „Auch deshalb“, so Hübener, „führt an einer zentralen Koordinierungsstelle für das deutsche Radfernwegenetz künftig kein Weg vorbei.“
Nun soll die geplante D-Netzroute 3 (Europa-Radweg R1 von der niederländischen Grenze über Münster, Goslar, Dessau und Berlin bis zur polnischen Grenze als Pilotprojekt unter Führung des Bundesverkehrsministeriums bald Wirklichkeit werden: „Ich rechne mit einem Start noch in diesem Jahr“, so Lütke Daldrup beim Festakt in Münster. Die Modellroute, die über 266 Kilometer Wegstrecke auch in Nordrhein-Westfalen verläuft, soll in den nächsten drei Jahren nach einheitlichen Qualitätskriterien gemeinsam mit den Landesverkehrs-ministerien aus NRW, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin entwickelt werden.
Die Erfahrungen Nordrhein-Westfalens bei der Umsetzung des eigenen, nun komplettierten regionalen Radverkehrsnetzes sollen auch bei dieser deutschlandweiten Pilotstrecke genutzt werden. In Köln, Duisburg, Herford und Essen sowie im Ennepetal-Ruhr-Kreis wurden und werden in diesen Tagen die letzten Bau- und Beschilderungsmaßnahmen für das NRW-Radverkehrsnetz absolviert.
Und mit der symbolischen Montage des letzten Wegweisers auf dem Münsteraner Domplatz sei „das Radverkehrsnetz-Projekt für uns noch lange nicht abgeschlossen“, sagte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Oliver Wittke. Mit Lückenschlüssen, Instandhaltungs- und Reparaturmaßnahmen werde am NRW-Netz kontinuierlich weiter gearbeitet: „Wir wollen uns auf unseren 13.800 Kilometern Radverkehrsnetz nicht ausruhen“, so Wittke.
Mehr Informationen unter:
www.radverkehrsnetz.nrw.de www.radroutenplaner.nrw.de