Die Sicherung des zukünftigen Bedarfs an Fachkräften ist zwischenzeitlich eines der wichtigsten Themen. Für Unternehmen ist die Ausbildung im eigenen Betrieb nach wie vor die beste Vorsorge, um ihre künftigen Fachkräfte zu sichern. In den nächsten Jahren werden mehr Arbeitnehmer aus dem Berufsleben ausscheiden als junge Fachkräfte nachkommen.
"Wir wollen mit den Unternehmern ins Gespräch kommen, um den Ausgleich am Markt noch besser voranzutreiben. Neben der Gewinnung zusätzlicher Ausbildungsplätze werden wir an diesem Tag vor allem für die leistungsschwächeren Jugendlichen werben. Die neuen anspruchsvollen Berufe haben die Anforderungen an den Nachwuchs verändert. Nicht jeder junge Mensch kann da mithalten. Aber Schüler mit weniger guten Noten sind nicht zwangsläufig auch schlechte Azubis. Einige brauchen die Nachhilfe als Unterstützung, um gute Fachkräfte zu werden. Um diese Defizite zu überwinden, können wir Auszubildende mit ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH) coachen", sagt Ingo Zenkner, Chef der Karlsruher Arbeitsagentur.
abH beinhaltet individuell zugeschnittene Lernunterstützung sowie sozialpädagogische Betreuung für Jugendliche in betrieblicher Ausbildung und wird von beauftragten Bildungsträgern durchgeführt. Der Einsatz von abH trägt auch dazu bei, die Arbeit der Lehrkräfte zu unterstützen, indem die Motivation der Schüler gesteigert und fachliche Defizite gezielt aufbereitet werden. Der Einstieg in abH ist jederzeit während der Ausbildung möglich.
Die Kosten für diese Förderung trägt die Arbeitsagentur. Der Ausbildungsmarkt ist derzeit noch kräftig in Bewegung. Täglich melden die Arbeitgeber weitere freie Ausbildungsplätze - viele Jugendliche suchen aber auch noch einen Ausbildungsplatz. Seit Beginn des Berichtsjahres im Oktober letzten Jahres meldeten die Arbeitgeber bisher 3.144 Ausbildungsstellen; 4,5 Prozent mehr als im Vorjahr zur gleichen Zeit. Parallel suchen gut 3.070 jungen Menschen mit Hilfe der Berufsberatung eine Ausbildungsstelle für diesen Herbst.
Statistisch gesehen steht damit jedem Bewerber eine Ausbildungsstelle zur Verfügung. "Dass dies nicht so bleibt, zeigen unsere Erfahrungen der Vorjahre. Die Anzahl der Bewerber wird in den kommenden Monaten aber deutlich zulegen, da sich zum Ende des Schuljahres noch eine größere Zahl von Jugendlichen melden wird, deren selbständige Suche ohne Erfolg blieb", sagt Waldemar Jonait, Teamleiter der Karlsruher Berufsberatung.
Die Unternehmen können die Ausbildungsstellen direkt ihrem persönlichen Ansprechpartner oder jederzeit über die Service-Hotline 01801 66 44 66* oder per Mail an karlsruhe.arbeitgeber@arbeitsagentur.de melden.
* Festnetzpreis 3,9 ct/min; Mobilfunkpreise höchstens 42 ct/min