Familien sind heute noch die tragenden Säulen der Versorgung älterer und behinderter Mitbürger. Aufgrund der demografischen Entwicklung, fehlender Familienstrukturen und dem höheren Anteil von Frauen im Berufsleben sowie der Zusnahme der Singlehaushalte stehen wir vor einem gesellschaftlichen Problem, so Birgid Eberhardt vom VDE.
Intelligente Technologien stehen bereits heute zur Verfügung, die das Leben im Haushalt einfacher gestalten, wie Fernbedienungen für Rollos, Heizungssteuerungen usw. Ein Komfort, der nur der Anfrag von Smart Home sein kann betonte Dr. Thomas Keiser von der Tellur GmbH, Stuttgart. Es wird in wenigen Jahren möglich sein, die Lebensmitelbestellungen beim Einzelhandel mit Hilfe der im Haushalt vorhandenen Monitore von TV, Laptop usw. aufzugeben, so der Experte. In dem modernen Auto stehen heute über 100 Elektromotoren zur Verfügung. Im Vergleich zum KFZ ist der Haushalt eine Wüste.
Schon jetzt stehen zahlreiche "smarte" Anwendungen zur Verfügung, die aber von der Wohnungswirtschaft ignoriert werden. Diese technischen Neuerungen werden bei Sanierungen und Neubauten nicht berücksichtigt. Ideen lassen sich so in der Wohnungswirtschaft kaum umsetzen, kritisiert Günther Ohland, von der SmartHome Initiative Deutschland aus Berlin. Nur ein Prozent der beantragten Wohnungsneubauten werden intelligent ausgestattet. Da ist die Kamera zur Überwachung des Gartenteichs wichtiger als die Beleuchtung des Weges ins Bad bei Nacht, kritisiert der Experte. Denn gerade in der Dunkelheit finden die meisten Stürzte in den Wohnungen statt.
Heute gibt es vernetzete Heizungssysteme. Fenster öffnen automatisch und schalten dabei gleichzeitig die Heizung ab, das gibt Energieeinsparungen von etwa 30 Prozent. Lichtschalter müssen nicht mehr montiert werden, denn die Energie für das Funksignal zum Einschalten der Geräte wird durch den Tastendruck erzeugt. Beleuchtungen können heute bewegungs-und tageslichtabhängig gesteuert werden. SmartPhones oder Laptops können als Bedienungszentrale für sämtliche technische Vorgänge im Haushalt genutzt werden. Die Technik ist vorhanden, so Prof.
Birigt Wilkes von der technischen FH, Wildau, diese muss nur umgesetzt werden. Dies konnte sogar in sanierten Plattenbauten in Potsdam realisiert werden, so Prof. Birgit Wilkes von der techn. FH, Wildau. Frauen freunden sich mit der neuen Technologie lieber an als Männer, weil die Frauen bei einer möglichen Pflegebedürfigkeit lieber in ihrer gewohnten Umgebung leben möchten. Verlorere Schlüssel wird es in Zukunft bei SmartHome nicht mehr geben. Ein einmaliger Zugangs-Key kann nach Eingabe eines Codes auf dem Handy vom hauseigenen Rechner angefordert werden. Dieser Zugang-Code wird per SMS übermittelt und ermöglicht dann das einmalige Öffnen der Haus,-oder Wohnungstüre. Das ist bereits machbar, so Prof. Wilkes.
Ambient Assisted Living (AAL) sind intelligente Assistenz-Systeme, die auch in der Medizin Anwendung finden. So können über vernetzte Wohnungen mit einer Pflegestation wichtige medizinische Parameter, wie Blutdruck, Blutzucker, Atemfrequenz, Zusammensetzung der Atemgase usw. übermittelt werden. Die medizinischen Daten werden nach der Messung via WirelessLan zum Computer oder Handy übertragen und dann zur Pflegestation übermittelt. Dort werden die medizinischen Parameter mit den vom Arzt vorgegebenen Daten abgeglichen. Alarm wird dann ausgelöst, wenn die vom Patienten gesendeten Daten von den vorgegebenen Werten abweichen. Erforderliche Entscheidungen werden dann durch einen Dispatcher getroffen, wenn beispielsweise der Blutdruck zu hoch ist. Pflegepersonal setzt sich dann umgehend mit dem Patienten telefonisch in Verbindung. So kann vielfach die Fahrt zum Hausarzt gespart werden.Andreas Felscher, Projektkoordinator von der Johanniter-Unfall-Hilfe, Berlin, berichtete von solchen erfolgreichen Modellprojekten
Mit dieser ersten richtungsweisenden Veranstaltung startet das Leuchtturmprojekt SmartHome und AAL für Baden-Württemberg, so Dr. Thomas Keiser von der Tellur GmbH. Sehr großes Interesse zeigte die Landesregierung von Baden-Württemberg an der Veranstaltung. MinDir. Thomas Halder bekräftigte, dass an den Fachhochschulen Esslingen und Karlsruhe entsprechende Kompetenzcenter eingerichtet werden sollen, damit diese Technologien auch unter der Prämisse des Datenschutz breit diskutiert werden kann.