Das Testverfahren ELISA erlaubt eine quantitative Abschätzung des Botrytis-Befalls. Es ist für die Qualitätsbeurteilung der Trauben nach der Lese oder für das Monitoring latenten Befalls schon im Weinberg und damit für das Qualitätsmanagement geeignet. Der Pilzbefall wird photometrisch gemessen und das Ergebnis lässt sich anhand einer Farbreaktion ablesen. Das Verfahren eignet sich besonders für die Massentestung, da gleichzeitig Hunderte von Proben analysiert werden können. Wenn die Most- oder Maischeproben abends ins Labor gelangen, liegen die Ergebnisse im Verlauf des nächsten Morgens vor.
Der Lateral Flow Schnelltest ermöglicht die Beurteilung des Botrytis-Befalls innerhalb weniger Minuten und kann ohne Vorkenntnisse und Laborausstattung durchgeführt werden. Die Ausprägung einer Testlinie und der Zeitraum bis zu ihrer Bildung zeigen an, ob der Befall stark, mittel oder schwach ist. Der Schnelltest lässt sich problemlos im Weinberg einsetzen und in den Prozess der Traubenverarbeitung integrieren.
Serologische Testverfahren gelten seit langem als zuverlässige Methoden zur Diagnose zahlreicher Viren, Pilze und Bakterien. Begleitende Praxisstudien haben gezeigt, dass die neuen Tests ohne Einschränkung zur Überprüfung der Mostqualität einsetzbar sind. Sie sind robust gegenüber möglichen Rückständen von Pflanzenschutzmitteln und es kommt zu keinen Kreuzreaktionen mit anderen an Wein vorkommenden Mikroorganismen. Die Verfahren sind deutlich genauer im Vergleich zur üblichen optischen Überprüfung und erlauben den Nachweis auch geringster Mengen des Pilzes, unabhängig von seinem Entwicklungsstadium. Ein großer Champagnerproduzent hat bereits beide Testvarianten in sein Qualitätsmanagement aufgenommen.