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Abiturprüfung nach 2 Jahren gezieltem Lernmethodeneinsatz

Abi-Prüfung als Feldversuch

(lifePR) (Rauen, )
Abiprüfung nach 2 Jahren gezieltem Lernmethodeneinsatz

Gibt es so etwas- eine wichtige Prüfung so ohne Prüfungsangst? Selbstbewusste Schüler, die in der Prüfung fundiert argumentieren, ein hervorragendes Grundwissen haben und dies auf unbekannte Themen locker transferieren können?  Selbst wenn man als SEK II- Lehrer immer neue Methoden einsetzt, wie kann man vergleichen, welchen Unterschied sie ausmachen? Diese Möglichkeit hatte ich in der diesjährigen mündlichen Abiturprüfung meiner Schüler.


Abi-Prüfung als Feldversuch

Die Abi-Prüfungen 2016 sind vorüber- zwei Wochen lang saß ich mit meinem Erdkunde-Kollegen und meiner Fach-Kollegin in der Abi-Prüfungskommission für Erdkunde. Schnell konnte man gut ablesen, wer von den 40 Prüflingen mit gehirn-gerechten Methoden gelernt hatte und wer sich auf „herkömmlichen Wege“ auf die Prüfung vorbereitet hat. Der Grund für die Vergleichbarkeit der Prüfungen: Mein Kollege hat für unsere MindmapsALMUT- Listen und ABC- Technik kein Bedarf. (Ich schreibe mal jetzt ganz bewusst nicht, an welchem Gymnasium ich unterrichte, um meinen Kollegen nicht in Verlegenheit zu bringen.) Für mich wurde die Prüfung eine Standortbestimmung, ein Feldversuch:
Würde sich das wochenlange Trainieren mit Mindmaps, Memoflips und all den anderen gehirn-gerechten Lernmethoden in Zahlen ablesen lassen? Waren immer alle mit meinen Methoden glücklich? Nein, manchen Schülern war das Mindmappen zu viel. Daher betonte ich immer wieder- ich bewerte nicht die Methode, wie sie sich ihr Prüfungswissen angeeignet haben.Ich prüfe ihr Fachwissen und ihre Kompetenzen. Die Mindmap-Kopien, die ich regelmäßig zur Verfügung stellte, waren am Ende trotzdem immer vergriffen. Ich musste dann immer schmunzeln.

Vorbereitung ohne Prüfungsangst

2 Jahre lang hatte ich gezielt meinen Erdkundekurs mit unseren Lernmethoden trainiert. Zu jedem Fachgebiet legten die Schüler Mindmaps an oder bekamen eines von mir, sie zeichneten KAWAs , legten ABC- Listen an und wenn sie einmal  etwas auswendig lernen mussten, nutzten wir die ALMUT- Technik. Für die Stadtgeschichts-Epochen hatten sich alle ein Memoflip angelegt. Um keine Zeit  zu verlieren, stellte ich meinen Schülern Mindmap- Blanco-Vorlagen im Vorbereitungsraum zur Verfügung. 60% nutzten diesen Service. In der Prüfung selbst brauchten sie nicht auf ihre Notizen zu schauen,  sie wussten präzise, wo sie etwas hingeschrieben hatten.

Warum meine Schüler keine Prüfungsangst hatten? Ich hatte ihnen den Tapeteneffekt nach Vera F. Birkenbihl erklärt. Dabei hatte ich ihnen geraten, bereits beim Lernen eine Prüfung zu simulieren. Mit der gleichen Kleidung, mit dem gleichen Parfum. (siehe Artikel) Die Ergebnisse der Abi- Prüfungen sprechen eine deutliche Sprache. Wir drei prüften alle 40 Prüflinge gemeinsam. Die Prüfungsfragen und damit die Prüfungen selbst waren miteinander vergleichbar. Gelernt hatten alle, nur mit anderen Methoden. Später sagten mir meine Schüler, dass sie für die Prüfung durchschnittlich nur etwa halb so lange gelernt hatten wie der Parallelkurs.

Ergebnisse, die den Fachlehrer erfreuen

Parallelkurs (19 Schüler):
1x Note 1, 6x Note 2, 7x Note 3, 4x Note 4, 1x Note 5 Durchschnittsnote: 8, 04 = Note 3

Mein Kurs (22 Schüler):
9x Note 1, 9x Note 2, 3x Note 3, 1x Note 4 , 0x Note 5 Durchschnittsnote: 11,60 = Note 2+

Ganze 3,5 Punkte besser als der Parallelkurs hatte mich verblüfft. Die meisten Abiturienten hatten ihre Vornote bestätigt, einige wuchsen über sich hinaus. Und noch ein sehr schöner Nebeneffekt, der den Fachlehrer nach den Prüfungen erfuhr- drei meiner Schüler haben sich bei Unis auf Lehramt im Fach Erdkunde beworben. Da scheint ja Lehrer Jens Voigt einiges richtig gemacht zu haben.

Was war der Unterschied?

Da meine Prüflinge gewöhnt waren, schnell sich in Mindmapform Notizen zu machen, hatten sie in den 30 Minuten mehr Zeit, um die Fragen zu durchdenken. In der Prüfung selbst redeten sie strukturierter und freier. Sie hatten in der Regel immer den Überblick. In der Fragerunde verstanden sie die Aufgaben schneller und antworteten fundierter als viele der anderen Schüler. Gleichzeitig brauchten sie zum Lernen etwa 50% weniger Zeit zur Vorbereitung. Was sie noch nicht wissen: Ihr Wissen wird noch in sehr weiter Zukunft abrufbereit sein. Der Grund ist klar: Sie haben  permanent mit beiden Gehirnhälften gearbeitet.

Großer Heilpraktiker mit Note 1

Wie sich solch kontinuierlicher Einsatz mit effektiven Lernmethoden im Studium auszahlt, kann man an unserer ersten Probandin ablesen: Unsere Tochter Steffi war die erste, die mit unserem Neuronalen Ablagesystem NAS, unserem Erinnerungssystem, der Lernrallye und unsere Ringblöcken gearbeitet hat. Vergangenen Woche hatte sie ihre letzte Prüfung erfolgreich bestanden. Im ersten Anlauf. Steffi ist jetzt Physiotherapeutin, Osteopatin und hat nun auch noch den Abschluss zum großen Heilpraktiker. Alle Prüfungen hat sie mit Bestnoten bestanden und alles hat sie „nebenbei“ gelernt, denn sie ist Mama zweier lebhafter Jungen und hat das alles berufsbegleitend gestemmt. Absolut bewundernswert. Ab sofort arbeitet sie  an der Eröffnung ihrer eigenen Praxis. Solche Leistungen sprechen sich schnell herum. Kaum hatte sie ihren Abschluss in der Tasche, bekam sie ein Angebot, selbst Seminare zum Lernen von medizinischen Wissensstoff zu halten. Sie hatte in ihrem Studium ohnehin ihren Mitstudenten mit unseren Methoden geholfen.

So sah der Prüfling Steffi die eigene Prüfung

„Als ich in der Prüfung war, hatte ich das Gefühl, dass alle Türen meines Gedächtnishotels offen standen. Ich musste nur immer das abholen, was die Prüfer von mir wissen wollten und dabei war ich jederzeit in der Lage, Querverbindungen und Verknüpfungen herzustellen. Ich hätte noch lange so weiter machen können. Schon damals, vor einem Jahr hatte ich einmal eine Situation in meiner Ausbildung, die mich zuversichtlich stimmte: Ein Professor hatte mich in einer Vorlesung nach vorne geholt und begann mit knifflige Fragen zu stellen. Ich wusste, das Thema hatten wir vor zwei Jahren einmal behandelt. Aber alles war noch da und ich stand ihm 45 Minuten lang Rede und Antwort. Dann fielen ihm keine Fragen mehr ein. Ich staunte über mich selbst.  Meine Mitschüler waren absolut sprachlos. Es schien, als hätte niemand auch nur ansatzweise Ähnliches leisten können. Sie lernten anders als ich. Ich hatte die NAS-Methode mit dem integrierten ErinnerungssystemIch hätte zu jeder Zeit die Prüfung machen können. Natürlich war ich zuletzt kurz vor der Prüfung auch aufgeregt, das Gelernte war so umfangreich.  Aber das Bulimie-Lernen meiner Kommilitonen brauchte ich beim besten Willen nicht. Leider sind in der letzten Prüfung noch einmal viele durchgefallen. Von den 58 gestarteten Physiotherapeuten haben damals nur 15 den Abschluss geschafft. Bei der Osteopathie und dem Heilpraktiker war es ähnlich. Für viele war die Prüfung viel zu schwer. Die sollten sich mal an Papa wenden.“

Jens Voigt,
Fachlehrer Erdkundein der Sek II
Leiter der Akademie für Lernmethoden

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