Für die strategische Ausrichtung der EU-Regionalpolitik stellte Dr. Dirk Ahner, Generaldirektor für Regionalpolitik bei der Europäischen Kommission in Brüssel, die neuen Akzentuierungen für die Förderperiode 2007-2013 vor. Aus der deutschen Perspektive benannte er -- im Vergleich zu den anderen Mitgliedsländern -- Schwerpunkte insbesondere in den Bereichen "Innovation" und "Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen".
Auch der ehemalige Ministerpräsident des Freistaats Sachsen, Prof. Dr. Georg Milbradt, betonte die besondere Bedeutung der Innovationspolitik für Deutschland und die EU. Er verwies dabei auf die enorme Entwicklungsdynamik in aufstrebenden Staaten wie China und Indien, die zeigten, dass der globale Standortwettbewerb enorm an Dynamik zugenommen habe. Hier müssten von der EU, von Bund und Ländern Strategien entwickelt werden, um sich diesem Wettbewerb zu stellen. Schlüsselthemen seien hier Forschung und Innovation, die in Sachsen etwa im Be-reich der Mikroelektronik einen besonderen Stellenwert hätten.
Der Präsident der ARL, Prof. Dr. Heinrich Mäding, hob in seinem Schlusswort vor allem die räumlichen Aspekte öffentlicher Finanzströme, die maßgeblich den Lebensstandard von Bürgerinnen und Bürgern bestimmten, hervor. So sei die Politik aufgefordert, Maßnahmen im Vorfeld im Hinblick auf ihre Raumwirksamkeit zu überprüfen. Eine derartige "Raumverträglichkeitsprüfung" würde zu einer raumpolitisch aufgeklärten Finanzpolitik führen. An die Wissenschaft stellte er die Erwartung, mehr Erkenntnisse über die Wirkungszusammenhänge von öffentlichen Finanzströmen und räumlicher Entwicklung zu gewinnen: Nehmen durch öffentliche Finanzströme räumliche Disparitäten zu oder ab?
Die Akademie für Raumforschung und Landesplanung wird sich in ihrer wissenschaftlichen Arbeit auch weiterhin mit dem Thema beschäftigen.