Ebenso wichtig: Das persönliche Umfeld muss das auch zulassen. Was nützt das beste rückenfreundliche Verhalten, wenn Möbel, Schreibtische und Autositze ergonomisch nicht sinnvoll und daher rückenschädlich sind? Die Gegenstände des täglichen Lebens müssen sich durch ergonomische Gestaltung den Bedürfnissen des Benutzers anpassen, nicht umgekehrt. Man spricht hierbei von Verhältnisprävention.
Leider ist dieses Thema bislang kaum Bestandteil der ärztlichen oder therapeutischen Aus- und Weiterbildung. Und das obwohl auch seitens der Patienten ein großes Interesse an diesem Gebiet besteht; auch bei der Wahl des behandelnden Arztes oder Therapeuten spielt es inzwischen eine wichtige Rolle. Um hier in Zukunft kompetent zu beraten und den steigenden Anforderungen der Patienten zu genügen, können sich Ärzte und Therapeuten jetzt zum Thema Verhältnisprävention weiterbilden: Die "Aktion Gesunder Rücken e. V." bietet seit kurzem die Schulung "Von der Verhaltens- zur Verhältnisprävention" an.
Der Fernlehrgang wurde durch ein Autorenteam aus Medizinern und Therapeuten entwickelt und dauert etwa vier Monate. Nach bestandener Abschlussprüfung erhalten die Teilnehmer die Zusatzqualifikation "Referent für rückengerechte Verhältnisprävention". Von dieser Qualifizierung profitieren besonders die Patienten und Betroffenen, die von den Referenten zahlreiche Informationen für die rückenfreundliche Gestaltung ihres Umfeldes bekommen. Eine Liste mit den Adressen aller zertifizierten Referenten gibt es im Internet unter www.agr-ev.de/referenten.
Wer zunächst schriftliche Tipps über das rückengerechte Umfeld haben möchte, kann bei der AGR (Tel. 04284/926 99 90) den "Ergonomie-Ratgeber" anfordern. Über 200 Seiten Expertenwissen - laienverständlich aufbereitet - werden, zusammen mit der Zeitschrift "rückenSignale", zum Preis von 9,95 Euro (Rechnung wird beigelegt), von der AGR versandt. Zum gleichen Preis erhalten Sie den "Ergonomie-Ratgeber" auch im Buchhandel (ISBN 978-3-936119-07-7).