Der vom „Women’s Global Network for Reproductive Rights“ seit 2011 ausgerufene sogenannte „Safe Abortion Day“ hat zum Ziel, weltweit für eine Entkriminalisierung der vorgeburtlichen Kindstötung einzutreten. Dies, so das Narrativ der internationalen Abtreibungslobby, sei unabdingbar, um die gesundheitlichen Risiken von Abtreibungen für Frauen zu minimieren.
Dabei werden jedoch zwei Dinge völlig außer Acht gelassen. Zum einen: Die Todesrate für Frauen nach Abtreibungen ist durch den medizinischen Forstschritt, insbesondere die Antibiotikagabe, drastisch gesunken. Die von der Abtreibungslobby verbreiteten hohen Zahlen halten keinem Faktencheck stand: Statt mehreren Tausend Todesfällen durch illegale Abtreibungen in den USA vor der Legalisierung durch das Grundsatzurteil Roe v. Wade waren es etwa 1973 nur 38. Damit starben weniger Frauen an illegalen vorgeburtlichen Kindstötungen als durch spontane und legale Abtreibungen. Die von der WHO mitgeteilten Zahlen zur Sterblichkeit nach illegaler Abtreibung beruhen auf Schätzungen und Hochrechnungen, die jeder wissenschaftlichen Basis entbehren.
Zum anderen: Jede Abtreibung endet tödlich für die zweite betroffene Person – das ungeborene Kind. Nur wer das Menschsein des vorgeburtlichen Kindes entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen konsequent leugnet, kann überhaupt von einem „Safe Abortion Day“ sprechen. Wer an einem bundesweiten Aktionstag die Entkriminalisierung der vorgeburtlichen Kindstötung fordert, tritt damit offen dafür ein, dass das Töten eines wehrlosen, unschuldigen Menschen nicht nur ungestraft bleiben sollte - das ist es bei Abtreibungen de facto ohnehin schon – sondern auch noch breite gesellschaftliche Akzeptanz erfahren soll. Wir werden aber keine bessere Welt und keine bessere Gesellschaft errichten, in dem wir Menschen auf Grund ihres Alters das Lebensrecht absprechen und sie so tödlich diskriminieren.
Dass es der Abtreibungslobby tatsächlich gar nicht um eine verbesserte Gesundheitsvorsorge für Frauen geht, zeigt sich daran, dass eine freie Abgabe der chemischen Abtreibungspräparate nicht nur gefordert, sondern auch ermöglicht wird. Abtreibungswillige Frauen können solche Präparate etwa bei Women on Web im Internet bestellen. Dass es bei dieser Abtreibungsmethode ohne genaue Feststellung des Schwangerschaftsstadiums, ohne jede ärztliche Begleitung, Kontrolle oder Anamnese vermehrt zu lebensgefährlichen Komplikationen und Todesfällen kommt, ficht die Abtreibungslobby nicht an. Ginge es ihr tatsächlich um eine verbesserte gesundheitliche Versorgung von Frauen, würde sie diesem Treiben einen Riegel vorschieben, statt es zu befeuern – und sich vor allem für eine Stärkung der Geburtshilfe einsetzen. Hier besteht gerade in Deutschland dringender Handlungsbedarf.