Es ist sehr begrüßenswert, dass mit dem Vorsitzenden der CSU-Fraktion im deutschen Bundestag, Klaus Holetschek, nun ein führender Bundespolitiker deutlich erklärt, wofür Christsoziale stehen: für den Schutz der uneingeschränkten Würde des Menschen von Anfang bis Ende seines Lebens. Mit seiner Haltung dürfte Holetschek bei den Mitgliedern der Unionsparteien auf viel Zustimmung stoßen: Der Schutz des Lebens ist 95 % der CDU-Mitglieder wichtig, den allermeisten von ihnen (64,4%) sogar sehr wichtig. Und auch Wähler anderer Parteien muss Holetscheks Haltung ansprechen. Laut einer Umfrage, die das Magazin Frontal 21 im Juni letzten Jahres in Auftrag gegeben hatte, halten Zweidrittel der Deutschen daran fest, dass Abtreibungen nicht grundsätzlich und immer erlaubt sein sollten. Selbst unter den Wählern der Ampelregierung gibt es keine Mehrheit für eine völlige Legalisierung der Abtreibung. Wer das christliche Menschenbild ausschließlich bemüht, um die Grenzen für Schutzsuchende aus der ganzen Welt zu öffnen, es aber unter den Teppich kehrt, sobald es um den Schutz der Kleinsten unter unseren Mitmenschen geht, ist als Politiker und Kirchenvertreter wenig glaubwürdig.
Das zeigt sich an den weiteren Plänen der Ampelregierung, die Holetschek ebenfalls kritisiert. Nicht nur das Recht auf Leben, das durch die Aufhebung des Werbeverbots für Abtreibungen und ihre geplante völlige Legalisierung eingeschränkt wird, auch die Religions-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit stehen durch das Vorhaben, Gebetswachen vor Abtreibungseinrichtungen zu verbieten, im Fadenkreuz der Regierenden. Allerdings gilt: Nur ein vollumfängliches Bekenntnis zu den Menschenrechten, die wiederum ohne ihre christliche Grundlage nicht denkbar und nicht durchsetzbar sind, kann unsere Gesellschaft zusammenhalten. Das Wertefundament, auf dem sie ruht, kommt ohne dieses Bekenntnis nicht aus. Das sollte eine Regierung unbedingt bedenken, die sich anschickt, an eben diesem Menschenrechtsfundament massiv zu rütteln. Klaus Holetschek ist dafür zu danken, dass er im Interview mit der Tagespost daran erinnert.