Die Zukunft der Kinematografie ist aber auch analog, das heißt optisch-fotochemisch. Zumindest noch eine ganze Weile, da sind sich fast alle sicher. Während das Interesse an der HD-Technik immer weiter wächst, erlebt auch die klassische 16-Millimeter-Kamera als kostengünstige und zuverlässige Alternative eine Renaissance. Das Beste aus beiden Welten, von der Aufnahme bis zur Postproduktion, ist vom 20. bis 22. September im Münchener M,O,C, auf der cinec zu sehen. (Ausstellerliste).
Ebenso schreitet die Technik bei Zubehör und Ausrüstung voran. LCD-Flachbildschirme als Referenz-Monitore bieten sich als leichte und flexiblere Alternative an. Bislang gab es nur wenige Modelle mit ausreichender Qualität, im Speziellen nicht für HD-Auflösung. Seit der NAB haben mehrere Hersteller zum Teil sogar kostengünstige Displays im Angebot.
Leuchtdioden, die jahrelang nur als Kontrollleuchten an Elektrogeräten dienten, haben in jüngster Zeit eine rasante Entwicklung vollzogen. Auch für die Bewegtbildbranche werden sie inzwischen als LED-Leuchten angeboten - wenn auch meist erst in kleinen Versionen für den Nachrichteneinsatz und mit Schwächen wie dem Mehrfachschatten, der durch die Bündelung vieler kleiner Lichtquellen hervorgerufen wird.
Womit nur der kleinste Teil dessen angerissen ist, was die Lichttechnik für die Kinematografie zu bieten hat. Schließlich hat schon vor 60 Jahren der Kameramann John Alton seine Filmkunst als "Malen mit Licht" beschrieben. Während das Licht auf den beiden großen Broadcast-Messen nur eine Nebenrolle spielt, findet es auf der cinec den gebührenden Platz: Mehr als 20 Firmen aus Europa und den USA stellen bewährte und neue Entwicklungen in der Lichttechnik für jeden erdenklichen Einsatz bei der Bildgestaltung vor.
Ob analog oder digital - die Anforderungen an die "Hilfsmittel" bleiben dieselben. Wie keine andere Messe in Europa zeigt die cinec die komplette Bandbreite an Kränen, Dollies, Stativen und Kamerastabilisierungssystemen sowie Speziallösungen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Neben der Technik kommen theoretische Fragen nicht zu kurz. Der Zukunft der Kinematografie ist ein umfangreiches Rahmenprogramm im cinecForum gewidmet. Hauptthemen werden die Auswirkungen der fortschreitenden Digitalisierung in allen Stadien der Produktion und Distribution wie auch die persönlichen Erfahrungen der Filmschaffenden sein.
Mit Computer- und Videotechnik kommen auch andere Produktzyklen in die Branche. Während Filmkameras mit 35- oder 16-Milllimeter-Film jahrzehntelang eingesetzt werden können, wechseln die Videoformate in immer schnellerem Rhythmus. Das Bildmaterial unterliegt nach derzeitigem Stand alle sechs bis sieben Jahre der "Migration" mit drohendem Qualitätsverlust. Auch digitale Daten haben mit unerwünschten Artefakten zu kämpfen.
Mögliche Lösungen bietet die neue Technik selbst. Denn sie revolutioniert nicht nur Aufnahme und Postproduktion, sondern eröffnet auch für die Restaurierung der Filmbestände neue Möglichkeiten. Dies ist selbst für neues Material nötig: Denn auch wo die Daten digital vorliegen, unterliegt das Speichermedium ähnlichen, meist sogar viel schnelleren chemischen und physikalischen Zerfallsprozessen als Filmmaterial. Dennoch gelangen Fragen wie Datenmigration und Langzeitarchivierung erst allmählich ins Bewusstsein. Auf der cinec werden sie schon jetzt kompetent gestellt und nach heutigem Stand beantwortet.
Weitere Informationen und Bildmaterial finden Sie unter www.cinec.de.
cinec - Internationale Fachmesse für Filmtechnik
20. – 22. September 2008
M,O,C, München