Vor allem im Internet werben Firmen, wie EU-Car Zentrale (ECZ), mit einem Rabatt von 30 Prozent auf den deutschen Kfz-Listenpreis. Die Kunden zahlen laut Vertrag eine Anzahlung von bis zu 50 Prozent des Kaufpreises. Zwar werden die Fahrzeuge an die Kunden ausgeliefert, aber das Eigentum am Fahrzeug geht, so steht es im Vertrag, erst nach der Vertragslaufzeit an den Käufer über. Diese beträgt in der Regel fünf Jahre mit 60 monatlichen Mietraten. Die Vertragsbedingungen lassen vermuten, dass die Fahrzeuge von der EU-Car Zentrale nur geleast wurden und sich nicht im Eigentum der Firma befinden. Der ADAC rechnet damit, dass die Leasinggesellschaften als Eigentümer die vermieteten Autos zurückfordern, sobald ECZ die Monatsraten nicht mehr bezahlt. Erste Anzeichen für den Betrug der ECZ sind, dass Fahrzeuge inzwischen trotz Anzahlung nicht mehr ausgeliefert werden. Zudem ist die ECZ nach Angaben von betroffenen ADAC-Mitgliedern nicht mehr erreichbar.
In den vorliegenden Fällen der Staatsanwaltschaft Ravensburg haben Kunden in den letzten Monaten Anzahlungen geleistet, aber nie ein Fahrzeug erhalten. Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermittelt deshalb wegen Verdachts des schweren gewerbsmäßigen Betrugs.
ADAC-Rechtsexperten haben bereits in der Vergangenheit vor einem Vertragsschluss über Mietkauf mit entsprechend hoher Anzahlung gewarnt. Bei einem derart hohen Rabatt ist Vorsicht geboten, weil dieser nicht branchenüblich ist. Nach wie vor warnt der ADAC vor immer neuen Anbietern ähnlicher Mietkaufmodelle, die ihren Sitz zum Teil im Ausland haben.