Knapp 1 000 Motorradunfälle mit Personenschaden ereigneten sich allein in folgenden Landkreisen: Breisgau-Hochschwarzwald (120), Hochsauerlandkreis (111), Ortenaukreis (111), Ahrweiler (109), Rhein-Sieg-Kreis (104), Oberbergischer Kreis (103), Osnabrück (102), Heilbronn (101), Ravensburg (100).
Dass gerade in diesen Landkreisen überdurchschnittlich viele Unfälle passieren, liegt in erster Linie daran, dass sie über landschaftlich reizvolle Strecken verfügen, die sehr kurvenreich sind. Deshalb sind dort mehr Motorräder unterwegs. Im Osten und im Norden Deutschlands passierten 2005 deutlich weniger Unfälle als in anderen Regionen, weil deutlich weniger Motorräder zugelassen sind.
Viele der tödlich verlaufenden Unfälle könnten aber nach Ansicht des ADAC vermieden werden. So kann ein nachträglich montierter Unterfahrschutz unter Schutzplanken – wenn sinnvoll eingesetzt – nachweislich Leben retten. Deshalb wird der ADAC jetzt besonders hoch frequentierte Strecken unter die Lupe nehmen. Im Rahmen eines Pilotversuchs soll eine Sicherheitsbewertung, ein sogenanntes Betriebsaudit, von Landstraßen in den Landkreisen Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) und Bamberg (Bayern) durchgeführt werden. Dabei werden die Griffigkeit des Straßenbelags, der Straßenraum inklusive Seitenraum sowie Kriterien wie Kurvigkeit oder Markierungen untersucht.
Der Club appelliert an alle Landkreise mit auffälligen Motorradunfallzahlen, Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit zu prüfen. Für Motorradfahrer hat der ADAC die wichtigsten Verhaltensregeln in einem Faltblatt „Motorrad fahren – aber sicher!“ zusammengestellt, das kostenlos unter www.adac.de/motorrad heruntergeladen werden kann.