Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 148579

Allianz pro Schiene e.V. Reinhardtstraße 31 10117 Berlin, Deutschland http://www.allianz-pro-schiene.de
Ansprechpartner:in Frau Dr. Barbara Mauersberg +49 30 246259920
Logo der Firma Allianz pro Schiene e.V.
Allianz pro Schiene e.V.

Keine Lenkungswirkung: Breites Verkehrsbündnis gegen Pkw-Vignette

"Nein zu einer Flatrate für Vielfahrer"

(lifePR) (Berlin, )
Seit der Bundestagswahl steht das Thema Pkw-Vignette auf der politischen Agenda. Obwohl Verkehrsminister Peter Ramsauer mehrfach abgewiegelt hat, gilt der CSU-Politiker als aufgeschlossener Vertreter einer Vignetten-Lösung. Die Allianz pro Schiene und ihre 17 Mitgliedsverbände warnen die Bundesregierung in einer Resolution vor einem "verkehrspolitischen Schnellschuss". Das Verkehrsbündnis, dem Umweltverbände, Gewerkschaften und mehrere Autoclubs angehören, wendet sich gegen das "Pickerl", das alle Autofahrer unabhängig von ihrer Fahrleistung gleichmäßig zur Kasse bittet. Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, verwies darauf, dass die südlichen Bundesländer seit Jahren an der Einführung einer Autobahn-Vignette für Pkw arbeiteten. "Eine Bundesratsinitiative Baden-Württembergs steht unmittelbar bevor", sagte Flege. "Ob das Kanzleramt will oder nicht, das Thema kommt wieder hoch."

Michael Gehrmann, Bundesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD), kritisierte die Autobahnvignette als "Flatrate für Vielfahrer". Zwar sei das "Pickerl" für klamme Politiker verlockend, weil es nicht nur einfach und schnell einzuführen sei, sondern auch mit einem Schlag Milliarden in die Staatskasse spülen würde. "Über den schnellen Euro hinaus hat die Vignette eine umweltpolitisch negative Lenkungswirkung", sagte Gehrmann. Aus der Verbände-Resolution nannte Gehrmann gute Gründe gegen die Vignette: Sie sei ungerecht, weil sie Vielfahrer bevorzuge. Als "Flatrate" sei sie verkehrspolitisch rückschrittlich. Gehrmann forderte stattdessen ein "intelligenteres Maut-Gesamtkonzept". "Wir stellen uns dabei ein Stufenmodell vor, in dem an erster Stelle die fahrleistungsabhängige Lkw-Maut weiterentwickelt wird", sagte Gehrmann. Zunächst müssten alle Lkw auf allen Straßen mautpflichtig sein, danach wären auch Fernbusse in die Mautverpflichtung einzubeziehen. "Erst wenn die vorhandenen Instrumente eingesetzt worden sind, sollte man über eine fahrleistungsabhängige Pkw-Maut nachdenken."

Für Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Flege muss die Autobahnvignette im Zusammenhang mit einem weiteren Lieblingsgedanken der neuen schwarz-gelben Bundesregierung gesehen werden: Nach dem Modell "Straße finanziert Straße" prüft das Bundesverkehrsministerium zur Zeit "geschlossene Finanzierungskreisläufe". Danach sollen auch die Einnahmen aus der Lkw-Maut zwingend in den Straßenbau und nicht mehr wie bisher in die Verkehrsinfrastruktur insgesamt zurückfließen. "Ein solches Modell wäre eine abwegige Selbstfesselung der Politik: alle Gelder müssten zwingend in den Straßenbau fließen und zwar selbst dann, wenn Investitionen in andere Verkehrsträger deutlich sinnvoller wären", sagte Flege. Erst Vignette und Kreislauffinanzierung zusammen machten das verkehrspolitische Konzept von Schwarz-Gelb transparent: "Es geht schlicht und einfach um immer mehr Asphalt." Vollends absurd werde dieses neue "Dogma der geschlossenen Finanzierungskreisläufe", wenn den Verkehrsträgern künftig ihre Umweltkosten angelastet würden. "Das bedeutet im Klartext: Je schlechter die Umweltbilanz des Straßenverkehrs, desto mehr Geld gibt es für den Straßenbau." Nach dieser Logik müsse der Staat auch die Tabaksteuer dazu verwenden, immer mehr Zigarettenautomaten aufzustellen.

Allianz pro Schiene e.V.

Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 17 Non-Profit-Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, FEANDC, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 92 Unternehmen der Bahnbranche.

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.