Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, kritisierte am Freitag in Berlin, dass der versöhnliche Geist des Masterplans, alle Verkehrsträger besser miteinander zu verzahnen, offenbar den Partikularinteressen des Straßensektors geopfert werden solle. Flege wies darauf hin, dass Scheuer nicht nur Staatssekretär eines Ministeriums sondern auch Logistikbeauftragter der Bundesregierung sei.
Eben diese Bundesregierung hatte noch im Dezember in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage mitgeteilt, dass sie an allen Zielen des Masterplans festhalten wolle. "Es ist skandalös, dass im Namen der Regierung Güterverkehr mit Lkw gleichgesetzt wird", sagte Flege. Wir sind fassungslos und fragen uns ernsthaft, ob sich einzelne Politiker als verlängerter Arm der Lkw-Lobby verstehen."
Flege forderte das Verkehrsministerium auf, sich auf die ursprünglichen Ziele des Masterplans Güterverkehr zurückzubesinnen. Zu diesem "integrativen Ansatz" gebe es keine Alternative. "Wenn das Maßnahmen-Paket zugunsten von Straße und Lkw ausgeschlachtet und gefleddert wird, ist der Masterplan politisch tot", sagte Flege und kritisierte auch den Prozess, in dem ein aufwändig abgestimmter Plan "im Zickzackkurs ramponiert" werde. "Zunächst kündigt die Koalitionsvereinbarung an, man wolle den Masterplan Güterverkehr renovieren. Dann sagt die Bundesregierung "doch nicht", und kurze Zeit später teilt Scheuer mit, dass nur doch die Hälfte der Maßnahmen genehm sei. Das ist keine Politik sondern ein Stück aus dem Tollhaus."
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