Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) kritisiert den nun angestrebten Verzicht auf die Einbeziehung der externen Kosten. "Diese Aufweichung des Masterplans Güterverkehr und Logistik trägt nicht dazu bei, Verkehr nach den Kriterien der Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit zu gestalten. Das ist weder zeitgemäß noch sachgerecht", sagt VDB-Hauptgeschäftsführer Ronald Pörner.
Neben der inhaltlichen Unzufriedenheit mit einer weitgehenden inhaltlichen Gleichsetzung von Güterverkehr mit Straßentransport, worauf die aktuelle Neujustierung hinauslaufe, beklagen die Bahnverbände auch eine Verschlechterung der Debattenkultur. "Die Neuausrichtung des Masterplans geht eindeutig in Richtung Stärkung des LKW-Verkehrs. Das erinnert an die Verkehrspolitik der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts und passt nicht mehr in unsere Zeit. Während Minister Ramsauer zur Aussage der Koalitionsvereinbarung steht, Verkehr auf die Schiene zu verlagern, scheint diese Zielsetzung nicht überall in seinem Ministerium geteilt zu werden", kritisierte Dr. Martin Henke, VDV-Geschäftsführer, das Vorgehen im Ministerium.
Auch die Art der Abstimmung und Zusammenarbeit des Ministeriums mit den Verbänden steht in der Kritik:"Aus einem breit abgestimmten Zielpapier ist ein Bündel von Power-Point-Präsentationen geworden, die den Verbänden gerne am Vorabend von Gesprächsrunden per Mail zugehen", so Flege. "Da nützt es auch nichts, wenn der Masterplan nun zum "Aktionsplan" umgetauft worden ist." Eine inhaltlich fundierte Debatte sei auf diese Weise nicht möglich, heißt es in dem Brief von Allianz pro Schiene, VDB und VDV an das Verkehrsministerium.
Weitere Informationen, der Brief an Staatsekretär Andreas Scheuer und Charts zum neuen "Aktionsplan" auf www.allianz-pro-schiene.de