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Standortqualität Deutschlands verbessert

Nachholbedarf bei Investitionen und Bildung / Schweden bester Wirtschaftsstandort / Niederlande und Großbritannien teilen sich Rang zwei / Indien mit stärkster wirtschaftlicher Dynamik

(lifePR) (München, )
Der Wirtschaftsstandort Deutschland hat in den vergangenen Jahren aufgeholt und ist längst besser als sein Ruf. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Allianz Dresdner Economic Research, die am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. „Die volkswirtschaftlichen Fakten zeigen: So schlecht wie Deutschland lange Zeit wahrgenommen wurde, ist es nicht“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz SE und Dresdner Bank AG. International steht die Bundesrepublik auf Platz 8. Die besten Wirtschaftsstandorte sind der Studie zufolge Schweden, gefolgt von Großbritannien und den Niederlanden. Die Analyse zeigt allerdings auch Schwachstellen in Deutschland: „Bei der Investitionsquote, der Bildung und der öffentlichen Schuldenlast müssen wir besser werden“, sagte Heise. Hier liegt die Bundesrepublik nur im Mittelfeld, bei der Investitionsquote sogar an vorletzter Stelle. „Selbstzufriedenheit ist deshalb nicht angebracht.“

Die Standortanalyse der Volkswirte von Allianz und Dresdner Bank fußt ausschließlich auf quantitativen Kriterien. Dies unterscheidet sie von anderen internationalen Vergleichen der Wettbewerbsfähigkeit und der Standortqualität, die oftmals stark auf Umfrageergebnissen basieren. Dadurch überzeichnen Meinungsbilder häufig die tatsächliche Entwicklung. Darüber hinaus umfasst die Studie neben den wichtigsten Industrienationen auch die sogenannten BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China).

Ursache für die verbesserte Position Deutschlands ist nach den Worten Heises vor allem, dass sich die Teilindikatoren für die wirtschaftliche Dynamik nach einer längeren Schwächephase im Jahr 2006 wieder deutlich steigern konnten. Dennoch gebe es Strukturprobleme, die das Wachstumspotential verringern und noch gelöst werden müssten. „Die Position im Mittelfeld kann für Deutschland nicht zufriedenstellend sein“, sagt Heise. Auffällig sind die guten Ergebnisse kleinerer EU-Staaten beim Gesamtranking sowie die Dominanz der Emerging Markets beim Teilranking „Wirtschaftliche Dynamik“.

Die Studie von Allianz Dresdner Economic Research basiert auf 17 Indikatoren, die sich folgenden Teilrankings zuordnen lassen:

-Wirtschaftliche Leistungskraft
-Wirtschaftliche Dynamik
-Verfügbarkeit von Kapital, Arbeit und technologischem Wissen (Wirtschaftspotenzial)
-Nachhaltigkeit der fiskalischen und ökologischen Entwicklung

Die in der Analyse betrachteten 18 Länder repräsentieren insgesamt rund 80 % der welt-wirtschaftlichen Wertschöpfung. Heise: „Wir orientieren uns mit unserem Standortindikator am Wettbewerbsgedanken: Wenn alle gut sind, muss man besser sein.“

Beim Teilranking „Wirtschaftliche Leistungskraft“ handelt es sich ausschließlich um Strukturindikatoren. Das Ranking ist deshalb im Zeitablauf relativ stabil und wird von den Industriestaaten dominiert. Am besten schneiden hier die Niederlande, gefolgt von Schweden und Österreich ab. Deutschland rangiert seit 2000 im guten Mittelfeld. Auffällig ist, dass die Bundesrepublik im Hinblick auf ihr Wohlstandsniveau im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt deutlich an Boden verloren hat.

Die Kategorie „Wirtschaftliche Dynamik“ weist eine erheblich höhere Volatilität auf und wird klar von den Emerging Markets angeführt. Indien liegt in dieser Kategorie auf Platz 1, gefolgt von Polen und China. Das Ranking Deutschlands gleicht im Zeitablauf einer Achterbahnfahrt. 2000 noch auf Platz 10, folgte 2003 der Absturz auf Platz 17; im vergangenen Jahr gelang der Sprung auf den achten Platz. Besonders deutlich fiel die Verbesserung der Arbeitsproduktivität aus: hier konnte Deutschland sechs Plätze gutmachen.

Kriterien beim Teilranking „Verfügbarkeit von Kapital, Arbeit und technologischem Wissen“ sind u.a. die Investitionsquote, die Forschungs- und Entwicklungsausgaben sowie das Bildungsniveau. Deutschland liegt bei dem Indikator für das wirtschaftliche Potenzial nur noch im Mittelfeld. „Der Innovationswettbewerb hat sich verschärft. Deutschland muss mehr für seine Zukunftsfähigkeit tun. Insbesondere die Bildung von Humankapital ist für den Standort essentiell“, so Heise. Platz 1 beim wirtschaftlichen Potenzial nimmt Kanada vor Schweden und den USA ein.

Die Indikatorengruppe Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung deckt Ungleichgewichte auf, die eine Hypothek für die Zukunft darstellen. Neben der Nachhaltigkeit der öffentlichen Finanzen werden auch der Leistungsbilanzsaldo, Energieverbrauch und CO2-Ausstoß untersucht. Die Platzierung der Industrieländer in dieser Indikatorgruppe ist sehr unterschiedlich. Die Spitzenplätze nehmen Schweden und Österreich ein, Deutschland liegt auf Rang 9. Kanada (15) und die USA (17) belegen bei diesem Teilindikator die hinteren Plätze.

Den vollständigen Report können Sie im Internet herunterladen unter:http://www.group-economics.allianz.de
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