Nachhaltige Städte und Unternehmen
1.200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kommunen, Kultur, NGOs und Gesellschaft waren am vergangenen Freitag zur feierlichen Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises nach Düsseldorf gekommen. Ausgezeichnet wurden Unternehmen, die vorbildlich wirtschaftlichen Erfolg mit sozialer Verantwortung und Schonung der Umwelt verbinden, sowie Kommunen, die im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Möglichkeiten die Stadtentwicklung vorbildlich nachhaltig gestalten. Zusätzlich gingen Ehrenpreise an Personen, die national oder international herausragende Beiträge zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten.
Astronaut und Kanzleramtsminister
Alexander Gerst, deutscher Wissenschaftsastronaut und erst vor kurzem von einem mehrwöchigem Aufenthalt in der internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt, eröffnete die Preisverleihung offiziell. Im Gespräch mit dem Moderator und Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, Stefan Schulze-Hausmann, und Kanzleramtsminister Peter Altmaier berichtete er von seinen Eindrücken aus dem All. Altmaier machte aus seiner Bewunderung für den Astronauten keinen Hehl und gestand, dass er ihn vor allem um zwei Dinge beneide: "Ich werde nie so hoch aufsteigen wie Sie und ich möchte auch einmal schwerelos sein."
Dortmund, Ludwigsburg und Furth
Anschließend überreichte Altmaier den Bürgermeistern der erfolgreichsten Bewerber im diesjährigen Wettbewerb um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Städte und Gemeinden die Auszeichnungen. In der Kategorie Deutschlands nachhaltigste Großstadt setzte sich dank eines beispielhaften Strukturwandels und vorbildlicher Maßnahmen im Bereich der Integration die Ruhrmetropole Dortmund durch.
Bei den Städten mittlerer Größe punktete die baden-württembergische Barockstadt Ludwigsburg mit dem nachhaltigkeitsorientierten Umbau ihrer Verwaltungsstruktur und vorbildlicher Bürgerbeteiligung. Als "Deutschlands nachhaltigste Gemeinde" wurde Furth bei Landshut für eine Entwicklungsstrategie ausgezeichnet, die sich konsequent am Nachhaltigkeitsgedanken ausrichtet.
Dass die Bürgermeister der drei Städte sich besonders über ihre Auszeichnungen freuten, liegt an der Allianz Umweltstiftung. Sie stellt den Siegerstädten ein Preisgeld von jeweils 35.000,- Euro zur Verfügung, die für die Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten zu verwenden sind.
Initiatoren und Jury
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis ist eine Initiative der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V. in Zusammenarbeit mit der Bundesregierung, dem Rat für Nachhaltige Entwicklung, kommunalen Spitzenverbänden, Wirtschaftsvereinigungen, Forschungseinrichtungen und zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die Preise für Unternehmen und die Ehrenpreise sind undotiert, für die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises für Städte und Gemeinden stellt die Allianz Umweltstiftung insgesamt 105.000 Euro Preisgeld zur Verfügung.
Über die Nominierten und Sieger entscheiden zwei Jurys aus jeweils sechzehn renommierten Experten aus Wirtschaft, kommunalem Sektor, Politik, Forschung und Zivilgesellschaft. Jurymitglieder des Jahres 2014 für den Bereich "Städte und Gemeinden" waren unter anderem Prof. Dr. Günther Bachmann (Generalsekretär Rat für Nachhaltige Entwicklung), Dr. Wolfgang Thierse (Bundestagspräsident a. D.), Dr. Dieter Salomon (Oberbürgermeister der Stadt Freiburg im Breisgau und stellvertretender Präsident des Deutschen Städtetages), Dr. Lutz Spandau (Vorstand der Allianz Umweltstiftung) und Julia Klöckner (stellvertretende Vorsitzende CDU).
Fachkongress und Abendveranstaltung
Die Preisverleihung war Abschluss und Höhepunkt des 7. Deutschen Nachhaltigkeitstages. Dieser hatte am Donnerstag abends mit Vorträgen und Diskussionen zum Thema "Nachhaltigkeit im Sport" begonnen. Am Freitag tagsüber wurden unter anderem die Themen Logistik, Forschung, Bauen und Recycling unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit beleuchtet.