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Allianz Umweltstiftung

Vom Bundeskanzleramt zum Brandenburger Tor

(lifePR) (Berlin, )
Schulen nehmen die Herausforderung Klimawandel an - das zeigt der Wettbewerb um den Deutschen Klimapreis der Allianz Umweltstiftung: Über 100 Schülerteams hatten sich mit ihren Klimaschutz-Projekten um die mit insgesamt 65.000 Euro dotierte Auszeichnung beworben. Am 2. Juni erhielten die fünf Siegerschulen im Allianz Forum am Brandenburger Tor ihre Auszeichnungen, zuvor waren sie im Bundeskanzleramt zu Gast.

Schulen sind der Politik voraus

Erst im April wurde in Berlin der jüngste Bericht des Weltklimarats IPCC vorgestellt. Die entscheidende Botschaft: Das "Zwei-Grad-Ziel" zur Vermeidung eines gefährlichen Klimawandels ist machbar, allerdings muss sofort gehandelt werden. Dabei - so der Bericht - sind durchaus mehrere Wege zur Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen möglich. Und über diese unterschiedlichen Wege wird immer noch kontrovers diskutiert.

An deutschen Schulen ist man da schon weiter. Dies belegt der Deutsche Klimapreis der Allianz Umweltstiftung, der am 2. Juni in Berlin bereits zum sechsten Mal verliehen wurde. Für die mit insgesamt 65.000 Euro dotierte Auszeichnung hatten 107 Schulen und Schülerteams aus ganz Deutschland unterschiedlichste Projekte und Aktivitäten zum Klimaschutz eingereicht.

Preisverleihung im Allianz Forum

Im mit fast 500 Gästen gut gefüllten Allianz Forum am Pariser Platz, direkt neben dem Brandenburger Tor, überreichten der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Florian Pronold, Prof. Dieter Stolte, Kuratoriumsvorsitzender der Allianz Umweltstiftung, und Stiftungsvorstand Dr. Lutz Spandau den fünf Gewinnerschulen die Preise.

Eine hochwertigen Trophäe, eine Urkunde und ein Scheck über jeweils 10.000 Euro gingen an das Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasium Bad Windsheim, das Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf (beide Bayern), die Schule am Deich in Leer (Niedersachsen), die Schule am Waldblick in Mahlow (Brandenburg) und die Schillerschule Rheinfelden (Baden-Württemberg).

"Der Klimaschutz ist eine der Hauptaufgaben der Bundesregierung - und er wird nur dann gelingen, wenn jede und jeder Einzelne dazu beiträgt. Ich freue mich besonders, dass Jugendliche sich bei der Bewältigung dieser Aufgaben engagieren," sagte der Parlamentarische Staatssekretär Florian Pronold im Rahmen der Preisverleihung. "Ich gratuliere nicht nur den Schülerinnen und Schülern der ausgezeichneten Schulen, sondern danke auch der Allianz Umweltstiftung, dass sie den Deutschen Klimapreis ins Leben gerufen hat".

Am Vormittag waren die Siegerteams bereits zu Gast im Bundeskanzleramt. Zunächst zu einer Führung durch das Gebäude und dann zu einem Fototermin, bei dem ihnen Helge Braun, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin, zu ihren Auszeichnungen gratulierte.

Solarunternehmen in Schülerhand

Die Schul- und Schülerfirma Steller-Solar-Aktiengesellschaft Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasiums Bad Windsheim wird für ihr langjähriges Engagement im Bereich der erneuerbaren Energien ausgezeichnet. Seit 2002 betreibt sie eine eigene Fotovoltaik-Anlage und wird wie eine "echte" Aktiengesellschaft geführt - mit einem Vorstand, einem Aufsichtsrat und einer jährlich stattfindenden Hauptversammlung. Die Jury lobte vor allem den unternehmerischen Ansatz, mit dem sich die Schülerinnen und Schüler dem Thema Solarenergie widmen.

Hat CO2 ein Gesicht und ist Deggendorf fair?

Das Projektteam "Fair Future" des Robert-Koch-Gymnasiums erhält die Auszeichnung für seine Projekte "Wie fair ist Deggendorf?" und "CO2 hat (d)ein Gesicht". Bei Ersterem untersuchte das Team, wo in Deggendorf fair produzierte und gehandelte Waren angeboten werden. Die Ergebnisse stellten sie in einem Fairtrade-Einkaufsführer sowie einer Fairtrade-App zusammen. Beim CO2-Projekt unterzogen sich 120 Schülerinnen und Schüler einer freiwilligen "Mobilitäts-Diät". Die eingesparte Menge CO2 wurde dann von Sponsoren in Euro umgewandelt und für ein Hilfsprojekt auf Haiti gespendet.

Klimawandel als Theater-Thema

Die integrative Theater-AG "Emma & Co." der Schule am Deich in Leer überzeugte die Jury mit einem Theaterprojekt zum Klimawandel. Die Schülerinnen und Schüler erdachten und spielten zunächst das Theaterstück "Smillas Gespür für Eisbären". Dadurch wurden sie auf die Bedrohung der Arktis durch den Klimawandel aufmerksam, recherchierten und überlegten, wie sie ihre Erkenntnisse in das Theaterstück einarbeiten könnten. Daraufhin wurden ausgewählte Szenen so umgeschrieben, dass sie im Jahr 2050 spielen könnten, neu eingespielt und gefilmt. Beide Versionen sind auf der Homepage der Theater-AG gegenübergestellt und zeigen, wie sich das Leben in der Arktis durch den Klimawandel verändern wird. Die Schule am Deich ist eine Förderschule mit Schwerpunkt körperliche und motorische Entwicklung.

Energiesparlehrer im Einsatz

Das Klimateam der Schule am Waldblick Mahlow wird für das Projekt "Energie sparen - Schüler unterrichten Schüler" ausgezeichnet. Nach ihrer Ausbildung zu Energiespar-Experten informierten die Schülerinnen und Schüler zunächst alle Klassen ihrer Schule. Auf eigene Initiative erweiterten sie dann ihr Aktionsfeld auf eine benachbarte Grundschule. Jeweils drei Schülerinnen und Schüler des Klimateams informierten eine Klasse in einem kurzen Vortrag über das Energiesparen im Schulalltag. Danach erarbeiteten die jungen und älteren Schüler gemeinsam Energiespar-Merkhilfen und Klimaschutz-Plakate. Die Schule am Waldblick ist eine Förderschule mit dem sonderpädagogischen Schwerpunkt "Lernen".

Lern-Energietage, Hallo Pfiffikus und Energie-Parcours

Das ausgezeichnete Projekt "LeuchtFeuer" der Schillerschule Rheinfelden, einer Werkrealschule, ist ein Bausteinkonzept zu den Themenbereichen Energie und Umwelt. Bei den jährlich stattfindenden so genannten "Lern-Energietagen" lernen die 5. Klassen unter Anleitung älterer Schüler an selbst gebauten Experimentier- und Mitmachstationen viel Interessantes über erneuerbare Energien. Bei "Hallo Pfiffikus" unterrichten die Schüler der 9. und 10. Klasse Grundschüler anderer Schulen in Sachen Energiesparen. Neuester Baustein ist der "Energie-Parcours" auf dem Schulhof, der aus zehn fest installierten Stationen besteht an denen unter anderem die Nutzung erneuerbarer Energien erläutert wird.

Keine leichte Aufgabe für die Jury bei über 100 Bewerbungen

"Für die Jury war es keine leichte Aufgabe, unter so vielen qualifizierten Einsendungen die fünf Siegerschulen zu ermitteln", verriet Projektmanager Peter Wilde von der Allianz Umweltstiftung. Und damit es unter den 107 Bewerbern aus dem ganzen Bundesgebiet möglichst viele Gewinner gibt, wurden neben den fünf Hauptpreisen zu jeweils 10.000 Euro zusätzlich 15 Anerkennungspreise von jeweils 1000 Euro vergeben.

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