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Altstoff Recycling Austria AG

ARA System ordnet sich neu

Richtungsweisende Entwicklung in der Abfallwirtschaft

(lifePR) (Wien, )
Das ARA System - bislang bestehend aus der Altstoff Recycling Austria AG (ARA AG) und acht wirtschaftlich selbstständigen Branchenrecycling-Gesellschaften, die die Sammlung, Sortierung und Verwertung der gebrauchten Verpackungen österreichweit organisieren - ordnet sich neu: Alle Unternehmen (mit Ausnahme der Glas-Sammel- und Verwertungsgesellschaft AGR) sollen in einer Aktiengesellschaft, der ARA AG, zusammengeführt werden und treten künftig als ein einziges Unternehmen auf. Diese Grundsatzentscheidung fiel plangemäß gestern einstimmig bei der ARA Generalversammlung.

Unveränderte Grundprinzipien - neue Struktur

"Die Prinzipien, die der Gründung des ARA Systems vor 15 Jahren zugrunde lagen, haben nach wie vor volle Gültigkeit und bleiben unverändert", betont KR Leo Schreiber, Aufsichtsratsvorsitzender und damit oberster Eigentümervertreter der ARA. "Die neue ARA AG wird wie bisher als Non-Profit-System agieren und die Anforderungen der Verpackungsverordnung im Sinne der Wirtschaft mit größtem ökologischen Nutzen sowie minimalem volkswirtschaftlichen Aufwand erfüllen. Die Kalkulation wird nach wie vor strikt materialspezifisch erfolgen und Wettbewerb zwischen den Packstoffen ermöglicht. Den Kunden aus der Wirtschaft wird sie wie bisher als ein Ansprech- bzw. Vertragspartner für sämtliche Packstoffe, sowohl für Haushalts- als auch für Gewerbeverpackungen und für ganz Österreich zur Verfügung stehen. Und sie wird auf allen Stufen der Entsorgung - von der Sammlung über die Sortierung bis zur Verwertung - Wettbewerb gewährleisten. An diesen Prinzipien wird nicht gerüttelt."

Einer markanten Änderung unterzogen werden jedoch die Strukturen: Die Branchenrecycling-Gesellschaften ARO, ARGEV, ÖKK, AVM, FERROPACK, ALUREC und VHP sollen in die ARA AG fusioniert werden und bilden künftig eine Gesellschaft. Die notwendigen Grundsatzbeschlüsse wurden in den vergangenen Tagen bei den Generalversammlungen der ARA AG und der ARGEV GmbH, und von den Eigentümern der ARO, des VHP, der FERROPACK und der ALUREC getroffen. Einzig die letztgültige Entscheidung der ÖKK AG ist noch ausständig. Die AGR bleibt weiterhin Teil des ARA Systems, jedoch rechtlich eigenständig.

Völlig unverändert bleiben selbstverständlich auch alle Verträge mit Kommunen und Entsorgern, in die die neue Gesellschaft als Gesamtrechtsnachfolger eintritt.

Eigentümer bleibt Österreichs Wirtschaft

Eigentümer der ARA AG wird auch in Zukunft die verpflichtete Wirtschaft sein. Der ARA Verein, der wie bisher aus drei Kurien bestehen wird und die Balance zwischen den drei Interessensgruppen - den Verpackungsherstellern, den Abfüllern/Abpackern/Importeuren und dem Handel - gewährleistet, bleibt Haupteigentümer. Daneben werden die bisherigen Eigentümer der fusionierenden Branchenrecycling-Gesellschaften Minderheitsanteile erhal-ten. "Dadurch bleiben die Packstoffinteressen auch zukünftig gewahrt, die Eigentümerstruk-tur der ARA AG wird mit dieser Bündelung der Eigentümerstimmen aber deutlich breiter und vielfältiger. Mit diesem Zusammenschluss bleibt das ARA System nicht nur Österreichs führendes Verpackungs-Sammel- und Verwertungssystem, sondern kann auch gestärkt den bevorstehenden Herausforderungen im Interesse der österreichischen Wirtschaft und KonsumentInnen entgegentreten", sieht DI Alfred Matousek, Obmann des ARGEV-Vereins, weitere Vorteile.

Deutschland als abschreckendes Beispiel

Hintergrund der Neuausrichtung des ARA Systems ist nicht zuletzt die Entwicklung in be-nachbarten Ländern wie Deutschland. Finanzstarke, ausschließlich auf Gewinn fokussierte und mit hohem Risikokapital ausgestattete Konzerne drängten in den letzten Jahren auf den deutschen Entpflichtungsmarkt. Parallel dazu führte ein enormer Konzentrationspro-zess zu einigen wenigen Großkonzernen in der Entsorgungswirtschaft. Das seit 1991 tätige Duale System Deutschland, Pionier der Sammelsysteme und der Erfinder des Grünen Punkts, stand trotz seiner Größe diesen Entwicklungen hilflos gegenüber. Es wurde durch den amerikanischen Investor KKR übernommen, musste seine ursprüngliche Non-Profit-Orientierung aufgeben und verlor in Kürze 50 % Marktanteil. Die Anzahl der Trittbrettfahrer hat sich mindestens verdreifacht und kein einziges Sammel- und Verwertungssystem steht mehr im Eigentum der verpflichteten Wirtschaft.

Ein vergleichbarer Wettbewerbsdruck ist auch in Österreich bereits spürbar, weswegen sich die Eigentümer des ARA Systems entschlossen haben, das heimische System frühzeitig für einen verschärften Wettbewerb zu stärken. ARA Aufsichtsratsvorsitzender Schreiber: "Wir, die Wirtschaft Österreichs, haben in den letzten 15 Jahren ein faires, effizientes und kos-tengünstiges System zur Verpackungsentsorgung aufgebaut. Dieses gilt es zu erhalten und die nachhaltig günstigsten Tarife für die Lizenzpartner zu sichern. In unserem und im Inte-resse aller umweltbewussten ÖsterreicherInnen darf es nicht dazu kommen, dass dieses System Schaden nimmt."

Durch Synergien wendiger und effizienter

Mit der neuen, schlankeren Struktur kann das ARA System weitreichende Synergiepotenzi-ale ausschöpfen, auf Entwicklungen rascher reagieren, wendiger am Markt auftreten und noch effizienter arbeiten.

Dkfm. Christian Stiglitz, Vorstand der ARA AG, blickt daher sehr zuversichtlich in die Zu-kunft: "Vor 15 Jahren waren wir mit unserer damaligen Struktur und Organisation optimal aufgestellt. Unsere Resultate beweisen das. Mit der ARA NEU haben wir wieder die beste Grundlage und Voraussetzung, auch die nächsten Perioden erfolgreich zu sein, unsere Ziele zu erreichen und den Eigentümerauftrag zu erfüllen."

Wirksam wird die Zusammenführung der Gesellschaften per 1. Oktober 2008. Bis dahin sind noch - unabhängig von der getroffenen Grundsatzentscheidung - einzelne formale Beschlüsse im Sommer notwendig.
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