Mitgliederzahl um mehr als 7 Prozent gestiegen
Die gebuchten Bruttobeitragseinnahmen sind um 10,55 % auf rund 80,81 Mio. Euro gestiegen (2021: 73,10 Mio. Euro). Die Mitgliederzahl verzeichnete ein Plus von 7,69 % und erreichte 888.529 (2021: 825.088). Der Gewinn nach Steuern fiel mit 1,45 Mio. Euro dennoch deutlich geringer aus als im Vorjahr (2021: 3,40 Mio. Euro). Vorbehaltlich der Zustimmung der Mitgliedervertreterversammlung wird der Gewinn der Verlustrücklage zugeführt. Das Eigenkapital steigt damit auf 29,14 Mio. Euro und entspricht 45,58 % der verdienten Nettobeiträge. Der gesamte Kapitalbestand ist um 16,37 % auf 71,03 Mio. Euro gewachsen.
Umfangreiches Geschäftsfeld und mehr Verantwortung
„Durch die Situation der vergangenen Jahre ist vielen Menschen noch einmal mehr bewusst geworden, wie wichtig ein guter Versicherungsschutz ist. Als kleiner Anbieter müssen wir immer ein wenig innovativer und mutiger sein als die Großen“, weiß Gerold Saathoff, Vorstand Vertrieb. „Kurze Entscheidungswege sind dabei unser großes Plus. Unsere Flexibilität ermöglicht es uns, neue Produkte schnell in den Markt zu bringen.“ Das Geschäftsfeld der Ammerländer Versicherung hat sich in den vergangenen Jahren stetig vergrößert. Das bringt eine größere Verantwortung mit sich. „Deshalb haben wir uns entschlossen, uns breiter aufzustellen und sowohl den Vorstand als auch den Aufsichtsrat erweitert“, erklärt Axel Eilers.
Mit Christine Lühr-Boekhoff rückt eine Frau in den Vorstand, die seit mehr als 15 Jahren ein wichtiges Mitglied des Unternehmens ist, und eine hohe fachliche Kompetenz mitbringt. „Ich habe viele Bereiche mit aufgebaut. Mit meinen Schwerpunkten in den Bereichen Finanzen, Controlling und Kapitalanlage sehe ich mich als Ergänzung des Vorstandsteams – und das nicht nur, weil das weibliche Element gestärkt wird“, so Christine Lühr-Boekhoff.
Der Aufsichtsrat wächst von vier auf sechs Mitglieder und besteht nun aus Helmut Oeltjendiers (Vorsitzender), Gerold Eilers, Rolf Hinrichs, Jürgen Oeltjendiers, Wilfried Lange und Klaus Groß. Neben den Gremien hat sich auch die Zahl der Mitarbeitenden 2022 gegenüber dem Vorjahr vergrößert: 190 Kolleginnen und Kollegen, darunter 11 Auszubildende waren für die Ammerländer Versicherung tätig (2021: 168/7).
Nachwirkungen der historischen Naturereignisse weiter spürbar
Im Jahr 2022 haben die Versicherungsnehmer*innen der Ammerländer Versicherung 51.260 Schäden gemeldet. Das sind 6.406 mehr als im Vorjahr (44.854). Die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle sind auf rund 41,46 Mio. Euro gestiegen (2021: 36,15 Mio. Euro). Das entspricht einem Anstieg um 5,31 Mio. Euro. Die Bruttoschadenquote liegt bei 52,77 % (2021: 51,07 %). „Die Zahlen zeigen, dass die Nachwirkungen der historischen Naturereignisse der vergangenen beiden Jahre immer noch spürbar sind“, so Axel Eilers. In den Sparten Hausrat- und Wohngebäudeversicherung wirkten sich die Schadenzahlungen der Vorjahre als Folge von Sturmtief „Bernd“ und anderen markanten Wetterereignissen aus. Auch in der Sparte Fahrrad-Vollkaskoversicherung mussten durch den deutlich gestiegenen Bestand mehr Schäden reguliert werden.
Sparten entwickeln sich positiv
Die Hausratversicherung machte 2022 bei der Ammerländer Versicherung 60,71 % des Beitragsvolumens aus (2021: 63,23 %). Die dort verdienten Beiträge stiegen um 6,56 Prozent. „Die Hausratsparte war damit wieder unsere beitragsstärkste Sparte. Der Wachstumsmotor bleibt aber unsere Fahrrad-Vollkaskoversicherung“, betont Gerold Saathoff. Die verdienten Beiträge in der Fahrradsparte stiegen um 28,66 % und machten einen Anteil von 22,52 % am Gesamtaufkommen der Bruttobeiträge aus.
Klimaschutz und Innovation – Nachhaltigkeit bei der AV
Das Thema Nachhaltigkeit wurde auch 2022 weiterverfolgt. „Als ich in den Vorstand der AV eingetreten bin, habe ich das Thema bewusst aufgegriffen“, sagt Christine Lühr-Boekhoff. „Nachhaltigkeit hat gerade in der Kapitalanlage eine immense Bedeutung. Hier wollen wir in den kommenden Jahren Akzente setzen.“
„Das Thema treibt uns alle an und wir wollen uns in vielen Bereichen möglichst nachhaltig verhalten“, ergänzt Axel Eilers. „Um uns dieses Marktsegment fundiert zu erschließen, sind wir einen neuen Weg gegangen und haben erstmals in der Firmengeschichte in einen Assekuradeur investiert.“ Seit dem 1. August 2022 ist die Ammerländer Versicherung mit 50 Prozent an der „agencio Versicherungsservice AG“ beteiligt, die bundesweit klimafreundliche Sachversicherungen anbieten wird. „Wir gehören außerdem zu den ersten Fördermitgliedern des neuen Instituts für Umwelt- und Klimaschutz der Versicherungswirtschaft e.V. (IKV) mit Sitz in Westerstede.“ Der Verein möchte den Klima- und Umweltschutz als Standard in der Versicherungsbranche etablieren. Beide sind im Firmengebäude an der Bahnhofstraße 2 ansässig.
Resümee und Ausblick – 100 Jahre AV
„2022 war ein bewegtes Jahr, aber wir können zufrieden sein“, lautet das Resümee des Vorstandes. „Die globalen Ereignisse haben Einfluss auf uns alle. Aber: In jeder Krise stecken Chancen. Wichtig ist, dass wir uns treu bleiben. Jeder Einzelne ist wichtig, um im Ganzen Erfolg zu haben.“
Es ist nicht zuletzt diese Strategie, die die Ammerländer Versicherung so erfolgreich gemacht hat. In diesem Jahr feiert das Unternehmen sein 100-jähriges Bestehen. „Wir halten unser Gleichgewicht. Wir finden die Balance zwischen Tradition und Innovation, zwischen Erfahrung und Entwicklung, zwischen Regionalität und Überregionalität“, beschreibt Axel Eilers das Rezept für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der Ammerländer Versicherung. Das Jubiläumsjahr soll ein besonderes werden. Mit vielen Aktionen möchte sich die Ammerländer Versicherung bei Mitarbeitenden, Kunden und die Region bedanken und etwas zurückgeben an alle, die das Unternehmen begleitet haben und zu dem gemacht haben, was es ist – und künftig sein wird.