Reifen: Plattfuß muss nicht sein
„Reifenpannen kommen sehr häufig vor, allerdings sind nicht immer Fremdkörper wie Scherben schuld“, erklärt der Experte. Auch wer von einer hohen Bordsteinkante herunterfahre, riskiere einen Platten. „Die Wucht kann den Fahrradschlauch platzen lassen.“ Nicht nur Vorsicht beim Fahren, auch spezielle Pannenschutzreifen können die Wahrscheinlichkeit für einen Plattfuß reduzieren. „Viele vergessen allerdings den richtigen Reifendruck. Zu wenig Luft macht den Reifen pannenanfällig“, erklärt Timur Baykal. Ein Fahrradreifen brauche auf der Straße 4 Bar. Zum Vergleich: Beim Autoreifen sind es um die 2 Bar.
Werkzeug: Das muss mit
Viele Pannen lassen sich laut Baykal unterwegs selbst beheben – sofern das mobile Werkzeugköfferchen gut ausgestattet ist. „Welche Ausrüstung mitgenommen werden muss, hängt von der Art und der Länge der Tour ab.“. Zur Grundausstattung gehören die Handpumpe, mindestens ein Fahrradschlauch, Reifenmontierhebel sowie ein 10er und 15er Ring- oder Maulschlüssel, außerdem Inbusschlüssel in den Größen 4, 5 und 6 mm. Eine Alternative sind Multitools, die verschiedene Werkzeuge vereinen. Diese sollte man aber vor der Tour selbst testen, da nicht jeder deren Handhabung mag.
Persönliche Praxis-Tipps vom Experten
„Kleine Tests vor der Tour sind praktisch, damit man im Fall der Fälle auch mit der Ausrüstung klarkommt“, rät der Fahrradexperte der Ammerländer Versicherung. Das gilt auch für die Reifenreparatur. Zuhause lässt sich der Reifen mit einem Reparaturset gut flicken, unterwegs ist das aber unpraktisch. „Das Loch ist nicht zu finden, hinzu kommt die Trocknungszeit“, weiß Timur Baykal. „Besser, man tauscht gleich den Schlauch aus. Praktisch sind Fahrradschläuche mit zwei Enden.“ Auch in Sachen Inbusschlüssel hat der Experte einen Tipp: „Ich verwende gerne Y- oder Sternschlüssel. Die liegen gut in der Hand und vereinen alle drei Größen.“
Reparaturkosten lassen sich abfangen
Häufig ist die Reparatur im Fachgeschäft trotzdem nicht vermeidbar. „Je teurer das Rad, desto kostspieliger kann auch die Behebung des Schadens werden. Für solche Fälle kann sich Versicherungsschutz lohnen“, so Timur Baykal. Dafür muss dann eine Reparaturschutz- oder Fahrrad-Vollkaskoversicherung her. Erstere ist sinnvoll, wenn ausschließlich Reparaturkosten abgefedert werden sollen. Der Haken: Derzeit dominieren produktgebundene Bausteine für Reparaturen den Markt. Einige Versicherer, darunter die Ammerländer Versicherung, bieten aber schon jetzt flexible und eigenständige Fahrrad-Reparaturversicherungen. „In jedem Fall sollten Schäden durch Unfälle, Stürze oder Bedienungsfehler abgedeckt sein“, empfiehlt der Fahrradexperte. „Fahrer von E-Bikes sollten auf Leistungen bei Feuchtigkeits-, Elektronik oder Materialschäden achten.“
Soforthilfe durch Schutzbriefe
Gut zu wissen: Wer sich unterwegs Soforthilfe wünscht, sollte prüfen, ob sich die Fahrrad-Reparaturversicherung durch einen Schutzbrief ergänzen lässt. Diese sind häufig auch in den umfangreicheren Fahrrad-Vollkaskoversicherungen enthalten. Ein Schutzbrief bietet unter anderem eine 24 Stunden-Hotline mit Pannenhilfe, Unfallhilfe oder Werkstattvermittlung. Schutzbriefe sind besonders sinnvoll bei längeren Strecken, also auch bei Radreisen. Der Service gilt je nach Vertrag auch im Ausland.