Ursula Späth-Preis 2022 für Prof. Dr. med. Ralf Gold
Der Direktor der Neurologischen Klinik im St. Josef-Hospital an der Ruhr-Universität Bochum und Leiter des Forschungszentrums Neuroimmunologie und des Neurochemischen Labors am Katholischen Klinikum Bochum kann auf zahlreiche Erfolge in der MS-Grundlagen- und der angewandten Therapieforschung zurückblicken. Der Neuroimmunologe setzt sich seit über 30 Jahren in beispielhafter Weise für MS-Erkrankte ein und unterstützt auf vielerlei Wegen die Arbeit der AMSEL, zum Beispiel als Gesprächspartner in AMSEL-Videos, als Referent bei Symposien und als beratender Experte für die umfangreichen Wissensseiten „MS behandeln“ oder „MS erforschen“. In seinem Ehrenamt als Vorsitzender des Ärztlichen Beirats des DMSG-Bundesverbands gibt er mit klaren Stellungnahmen zu aktuellen medizinisch-therapeutischen Themen MS-Erkrankten Orientierung und Sicherheit bei ihren Entscheidungen.
Professor Golds Forschungsschwerpunkt liegt vor allem in der translationalen MS-Therapie, der Umsetzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis. Seine Forschungsgruppe spielte eine Schlüsselrolle bei der Einführung von Fumarat in die MS-Therapie. Darüber hinaus untersuchte er mit seinem Team neurotoxische und neuroprotektive Mechanismen sowie die Wirkung von Propionsäure auf Autoimmunerkrankungen, insbesondere auf Multiple Sklerose.
Laudator Wilfried Klenk, Staatssekretär im Ministerium des Inneren für Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg, lobte Prof. Gold als einen „engagierten Arzt und leidenschaftlichen Forscher“, der es verstehe, sein umfassendes Fachwissen und seine Forschungsergebnisse so zu präsentieren, dass die Botschaft ankommt. Sein tiefgreifendes Interesse für die kleinen Details hinter dem großen Ganzen gehe stets einher mit dem Wunsch, dass daraus neue Erkenntnisse erwachsen mögen, die MS-Erkrankten in der Zukunft zugutekommen, so der Laudator.
Der AMSEL Stiftung Ursula Späth-Preis wird an Menschen verliehen, die die Lebenssituation MS-Erkrankter nachhaltig verbessern und die Bewältigung krankheitsbedingter Alltagsprobleme erleichtern. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, die die Preisträger einem Projekt ihrer Wahl zugunsten MS-Erkrankter zukommen lassen.
Preis für pflegende Angehörige 2022 an Judith Pineda de Mayer
Seit der MS-Diagnose von Rolf Mayer vor 25 Jahren steht seine Frau Judith ihm zur Seite und unterstützt ihn bei allen Aktivitäten des täglichen Lebens. Das aggressive Fortschreiten der Krankheit bis zur fast vollständigen Immobilität bestimmt den Tagesablauf des Ehepaares. Der 61-Jährige kann heute nur noch seinen Kopf bewegen. Mit Unterstützung ihrer Familie und eines Pflegedienstes übernimmt Judith Pineda de Mayer vom Aufstehen bis zum Einschlafen alle Pflegetätigkeiten und schöpft Kraft aus der positiven Einstellung ihres Mannes. „Im Namen der AMSEL Stiftung Ursula Späth danke ich Ihnen für die selbstverständliche Fürsorge, mit der Sie jeden Tag aufs Neue für Ihren Mann da sind. Ihre Tatkraft, Zuversicht und unerschütterliche Liebe berühren uns sehr“, so Laudator Markus Koffner, Leiter des regionalen Vertragswesens der Techniker (TK) Krankenkasse, Landesvertretung Baden-Württemberg, beim Überreichen des mit 1.500 Euro dotierten Pflegepreises.
Medienpreis 2022 für Heike Meißner
Seit über 25 Jahren rückt die leitende Neuropsychologin des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof in Bad Wildbad die Krankheit MS als häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems durch ihr berufliches wie ehrenamtliches Engagement in den Fokus ihres Tuns und der Öffentlichkeit. Die Klinische Neuropsychologin und Psychologische Psychotherapeutin Heike Meißner ist als Referentin für Veranstaltungen der AMSEL und als Expertin für Broschüren, Fachbeiträge, Chats, Videos oder Web-Seminare der AMSEL im Einsatz. „Das Denken unserer heutigen Preisträgerin geht immer von den MS-Erkrankten aus. Sie hat die Fähigkeit, komplexe Dinge verständlich zu formulieren und damit Türen zu öffnen – nach innen für mehr Sicherheit und Zufriedenheit im Umgang mit MS bei den Betroffenen und nach außen, indem sie das Thema MS immer wieder auf die mediale Agenda bringt“, fasste Laudatorin Dr. Daniela Späth-Zöllner, Vorsitzende des Stiftungsrats der AMSEL Stiftung Ursula Späth, zusammen. Der Medienpreis ist ebenfalls mit 1.500 Euro dotiert.