Bei Menschen mit MS können verschiedene Aspekte der Kognition beeinträchtigt sein, dazu zählen insbesondere Aufmerksamkeit und Konzentration, Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Schwierigkeiten beim Planen und gezielten Handeln sowie Gedächtnisstörungen. Laut einer deutschen Untersuchung zählen kognitive Störungen zu den häufigsten Gründen für ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem Berufsleben und sind einer der wichtigsten Gründe für Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Neben der Berufsausübung können sich kognitive Störungen aber auch auf den Alltag der Betroffenen in vielfältiger Weise auswirken. Daher ist es wichtig, diese zu erkennen und zu behandeln. Mit gezielten Übungen lassen sich kognitive Störungen reduzieren und verbessern. Das bietet „MS Kognition“.
„MS Kognition – Stärke Deine Fähigkeiten“ ist ein maßgeschneidertes, interaktives Trainingsprogramm, das theoretisches Wissen und praktische Übungen vereint. Entwickelt und produziert wurde das Projekt von AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), Bundesverband e.V. Die beiden neuen Übungen in „MS Kognition“ zielen auf das Training von Aufmerksamkeit und Exekutivfunktionen. „Alles unter Kontrolle?“ übt die Konzentration und die selektive Aufmerksamkeit, also die Fähigkeit, sich auf bestimmte Reize zu konzentrieren und andere Eindrücke auszublenden. Eine andere kognitive Fähigkeit, das schlussfolgernde Denken, wird mit „Alles logisch – oder?“ angesprochen. Mit dieser Übung werden die visuell-räumliche Wahrnehmung, Anteile des Arbeitsgedächtnisses und vor allem das deduktive (schlussfolgernde) Denken geübt. Eine wichtige Fähigkeit im Alltag, um komplexere Sachverhalte zu analysieren und ihnen Sinn zu verleihen.
„MS Kognition“ kombiniert Alltagsrelevanz und Spaß
„Mit „MS Kognition“ steht MS-Betroffenen eine einfach zugängliche, zugleich aber qualifizierte und neuropsychologisch fundierte Behandlungsmöglichkeit dieser Alltags- und Berufsleben einschränkenden kognitiven Störungen zur Verfügung, die sie selbstständig durchführen können und die zudem noch extrem motivierend ist“, stellt Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Vorsitzender des Ärztlichen Beirats der AMSEL, die Bedeutung dieses Trainingsprogramms für MS-Erkrankte heraus.
Wissenschaftlich begleitet wurde „MS Kognition“ von Heike Meißner, Neuropsychologin GNP, Psychologische Psychotherapeutin, Leitung Neuropsychologie am Neurologischen Rehabilitationszentrum Quellenhof, Bad Wildbad, und Prof. Dr. med. Peter Flachenecker, Chefarzt des Neurologischen Rehabilitationszentrums Quellenhof und Vorstandmitglied im Ärztlichen Beirat der DMSG, Bundesverband e.V. Ein Dank gilt der Techniker Krankenkasse für ihre Unterstützung bei der Realisierung.
AMSEL e.V. ist seit 1974 Fachverband, Interessenvertretung und Selbsthilfeorganisation für Menschen mit MS und ihre Angehörigen. Mehr unter www.amsel.de.