Informationen, Perspektiven und Begegnungen stehen an diesem Infotag für Menschen mit Multipler Sklerose (MS) im Vordergrund. Im ersten Fachvortrag stellt Prof. Dr. Christian Dettmers, Ärztliche Leitung Neurorehabilitation, Kliniken Schmieder Konstanz, die neuen Medikamente in der MS-Behandlung vor. Für die nachfolgenden Inhalte dürfen Teilnehmer vorab ihre Themenwünsche bei der Anmeldung mitteilen. Zwei von den Themen, die mehrfach genannt werden, finden in Form von Fachvorträgen dann Umsetzung. Ab ca. 14 Uhr gibt es zwei parallel stattfindende Fachvorträge. Zum einen "MS und Blasenstörungen bei Frauen" mit Dr. med. Christoph Zorn, Facharzt für Urologie im Klinikum Konstanz und zum anderen "MS und depressive Störungen bei Männern" mit Prof. Dr. med. Roger Schmidt, Leiter der Abteilung für Psychotherapeutische Neurologie in den Kliniken Schmieder Konstanz. Depressive Störungen bei MS sind häufig, häufiger als in der Allgemeinbevölkerung, aber auch häufiger als bei anderen neurologischen Erkrankungen. Mögliche Ursachen reichen von psychischen Folgen der Erkrankung über Formen emotionaler Fatigue bis hin zu Schwierigkeiten der Krankheits- und Lebensbewältigung.
Im Anschluss daran folgt ein Tausch der beiden Themen zwischen Männer und Frauen. Dann heißt es "MS und depressive Störungen bei Frauen" und "MS und Blasenstörungen bei Männern".
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldung bis 03.05. beim AMSEL-Landesverband unter Tel. 0711/69786-0 oder bei stephanie.meyer@amsel-dmsg.de erforderlich.
Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen wahllos und an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile gut behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.
MS in Zahlen
15.000-16.000 MS-Kranke in Baden-Württemberg
1,5-1,6 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
350-400 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
1 Diagnose täglich in Baden-Württemberg
130.000 MS-Kranke deutschlandweit
500.000 MS-Kranke europaweit
2,5 Mio. MS-Kranke weltweit