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AMSEL e.V., Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. Regerstr. 18 70195 Stuttgart, Deutschland http://www.amsel.de
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Sobek-Stiftung würdigt international herausragende MS-Forscher

Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung verleiht zusammen mit AMSEL e.V. und DMSG-Bundesverband zum 15. Mal ihre Preise für Multiple-Sklerose-Forschung

(lifePR) (Stuttgart, )
Die Sobek-Stiftung zeichnete am 28. November im Neuen Schloss in Stuttgart zwei Mediziner für ihre wegweisenden wissenschaftlichen Arbeiten in der Multiple-Sklerose-Grundlagenforschung aus. Der mit 100.000 Euro europaweit höchstdotierte Preis für Grundlagenforschung, der Sobek-Forschungspreis, ging an Prof. Dr. Marco Prinz (44), Direktor am Institut für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg. Den Sobek-Nachwuchspreis mit 10.000 Euro Preisgeld erhielt Dr. Stefan Bittner (31) vom Institut für Multiple-Sklerose-Forschung der Universitätsklinik Münster.

Sobek-Forschungspreis 2014
Das Forschungsinteresse des 1970 in Cottbus geborenen Prof. Dr. Marco Prinz gilt dem angeborenen Immunsystem bei Erkrankungen des Zentralen Nervensystems, dabei insbesondere der Rolle der Mikroglia-Zellen. Diese Immunzellen übernehmen im Gehirn wichtige Aufgaben beim Erkennen und Beseitigen schadhafter Nervenzellen und Fremdkörper. Die Erkenntnisse des Direktors des Instituts für Neuropathologie des Universitätsklinikums Freiburg liefern die Basis für ein besseres Verständnis der Krankheitsmechanismen bei Multipler Sklerose (MS), wie etwa dem Wechselspiel zwischen Nervenentzündung und Nervendegeneration. So konnten Forscher um Prinz erstmals erklären, dass und wie Mikroglia-Zellen im Gehirn zur Schädigung von Nervenzellen beitragen. Daraus ergeben sich wichtige Impulse für die Entwicklung neuartiger Forschungsansätze und neuer Therapien.

Durch seine Forschungsbeiträge über die Mikroglia hat Prinz bereits heute Weltgeltung erlangt. Das belegen zahlreiche hoch angesehene wissenschaftliche Publikationen und mehrere Wissenschaftspreise. Staatssekretär Jürgen Walter, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, hob in seiner Laudatio auf den Sobek-Forschungspreisträger hervor: „Professor Prinz hat es in beeindruckender Weise vermocht, in weltweiten Netzwerken der Wissenschaft die noch immer ungelösten Fragen der Neurodegeneration bei MS mit neuen Ideen und Projekten anzugehen – und somit die Forschungsarbeit voranzutreiben. Zahlreiche hochangesehene wissenschaftliche Publikationen und mehrere Wissenschaftspreise belegen die Bedeutung seiner Forschungstätigkeit. Professor Prinz hat schon in jungen Jahren herausragende wissenschaftliche Leistungen vollbracht, wodurch er in seinem Gebiet international zur Spitzengruppe gehört.“

Er gratulierte den Preisträgern Professor Prinz und Dr. Bittner: „Multiple Sklerose ist immer noch in vielen Fällen unheilbar. Aufgrund enormer Forschungsanstrengungen der Wissenschaft wissen wir inzwischen viel mehr über die Ursache dieser Erkrankung des zentralen Nervensystems. Die beiden Wissenschaftler, die heute für ihre herausragenden Forschungsarbeiten ausgezeichnet werden, tragen mit dazu bei, die Symptome dieser heimtückischen Krankheit erträglicher zu machen und den Menschen durch Verbesserungen in Diagnose und Therapie mehr Lebensqualität zu schenken.“

Walter würdigte die Sobek-Stiftung als prominentes Beispiel zivilgesellschaftlichen Engagements für Wissenschaft und Forschung. Nur durch die Bündelung der öffentlichen wie privaten Anstrengungen werde es gelingen, im weltweiten Wettbewerb der Wissensgesellschaften auch künftig Spitzenleistungen in der Forschung zu erzielen. Der mit 100.000 Euro weltweit am höchsten dotierte Multiple Sklerose-Preis leiste hierzu einen wichtigen Beitrag.

Bereits zum 15. Mal fand die Preisverleihung der Sobek-Preise in Zusammenarbeit mit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V., und dem DMSG-Bundesverband e.V. im Neuen Schloss in Stuttgart statt. Seit dem Jahr 2000 wurden insgesamt rund 1,6 Millionen Euro für wegweisende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der Multiplen Sklerose an Sobek-Forschungspreisträger und Sobek-Nachwuchspreisträger vergeben.

Sobek-Nachwuchspreis 2014
Der Sobek-Nachwuchspreis ging an den 31-jährigen Dr. Stefan Bittner von der Universität Münster. Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rolle der Ionenkanäle in der Pathophysiologie der Multiplen Sklerose. Er konnte zeigen, dass Zwei-Poren-Kaliumkanäle Immunzellen das Durchdringen der eigentlich nicht überwindbaren Blut-Hirn-Schranke und damit den Eintritt ins Nervensystem ermöglichen. Der junge Mediziner kann darüber hinaus auch erklären, wie die Kanäle weiterhin zur Entstehung der Krankheit beitragen: „Zuerst regulieren sie die Aktivierung von Immunzellen, dann steuern sie die Einwanderung ins zentrale Nervensystem. Dort tragen sie zum Tod von Nervenzellen bei.“

Prof. Dr. med. Klaus V. Toyka, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats der Sobek-Stiftung, würdigte die herausragende wissenschaftliche Leistung Bittners und bekräftigte in seiner Laudatio: „Dr. Bittners aktuelle Arbeit zur Rolle von Kaliumkanälen bei MS wird einen möglicherweise entscheidenden neuen Weg der Pathogenese der MS eröffnen.“

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Homepage der AMSEL e.V.

AMSEL e.V., Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V.

Roman, Marga und Mareille Sobek-Stiftung
Mit dem Sobek-Forschungspreis der Stiftung aus Renningen, Baden-Württemberg, werden richtungsweisende Leistungen von Wissenschaftlern an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen im Bereich der Multiplen Sklerose und der dazugehörenden Grundlagenforschung ausgezeichnet. Entscheidungskriterien sind allein Qualität und Exzellenz der Forschungsleistung. Es kann sowohl eine außerordentliche wissenschaftliche Einzel- als auch eine Gesamtleistung gewürdigt werden.

Die Sobek-Stiftung verleiht ihren Forschungspreis auf Vorschlag eines wissenschaftlichen Beirates in Zusammenarbeit mit der AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden-Württemberg e.V. und der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft, Bundesverband e.V. (DMSG). Die Schirmherrschaft für die Preisverleihung hat das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg.

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste Erkrankung des Zentralnervensystems. Aus bislang noch unbekannter Ursache werden die Schutzhüllen der Nervenbahnen wahllos und an unterschiedlichen Stellen angegriffen und zerstört, Nervensignale können in der Folge nur noch verzögert weitergeleitet werden. Die Symptome reichen von Taubheitsgefühlen über Seh-, Koordinations- und Konzentrationsstörungen bis hin zu Lähmungen. Die bislang unheilbare, aber mittlerweile gut behandelbare Krankheit bricht gehäuft zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr aus.

MS in Zahlen
15.000-16.000 MS-Kranke in Baden-Württemberg
1,5-1,6 MS-Kranke pro 1.000 Einwohner in Baden-Württemberg
350-400 Neuerkrankungen pro Jahr in Baden-Württemberg
1 Diagnose täglich in Baden-Württemberg
130.000 MS-Kranke deutschlandweit
500.000 MS-Kranke europaweit
2,5 Mio.MS-Kranke weltweit

AMSEL - wer ist das?
Die AMSEL, Aktion Multiple Sklerose Erkrankter, Landesverband der DMSG in Baden- Württemberg e.V. ist Fachverband, Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung für MSKranke in Baden-Württemberg. Die Ziele der AMSEL: MS-Kranke informieren und ihre Lebenssituation nachhaltig verbessern. Der AMSEL-Landesverband hat über 8.600 Mitglieder und 60 AMSEL-Kontaktgruppen in ganz Baden-Württemberg. Mehr unter www.amsel.de

DMSG, Bundesverband e.V.
1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet, vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter und organisiert deren sozialmedizinische Nachsorge. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit Bundesverband, 16 Landesverbänden und derzeit 900 örtlichen Kontaktgruppen ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten, ihren Angehörigen, über 4.000 engagierten ehrenamtlichen Helfern und 231 hauptberuflichen Mitarbeitern. Insgesamt hat die DMSG rund 45.000 Mitglieder. Mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie heute Selbsthilfe- und Fachverband zugleich, aber auch die Interessenvertretung MS-Erkrankter in Deutschland. Schirmherr des DMSG-Bundesverbandes ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D. Weitere Informationen unter www.dmsg.de.

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