Der Forderung, ausschließlich auf Qualitätssicherungsverfahren zu setzen, erteilte Deh eine Absage. "Wir haben keine idealtypische Welt der Gesundheitsversorgung. Deshalb brauchen wir normative Mindestfallzahlen als Voraussetzung und Qualitätssicherungsverfahren mit einer Ausrichtung auf die Ergebnisqualität."
Daneben ging Deh auch auf den wirtschaftlichen Aspekt der Festlegung von Mindestfallzahlen ein. Neben einer deutlichen Qualitätsverbesserung, wie sie beispielsweise in einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WldO) zu Mindestfallzahlen bei Frühgeborenen nachgewiesen wurde, machten sich diese auch auf der Kostenseite positiv bemerkbar. So haben nach Dehs Worten Analysen der Abrechnungsdaten der AOK ergeben, "dass in Krankenhäusern mit niedriger Fallzahl Komplikationen häufiger sind". Diese Komplikationen spiegelten sich in höheren Kosten. Deh: "Ökonomische Kosten sind vor allem der Spiegel von Leiden. Deshalb bin ich für Mindestfallzahlen in der medizinischen Behandlung."