Einen von zwei ersten Plätzen belegte "Pflege in Not". Die Berliner Initiative wurde im Jahr 2000 gegründet und ist Anlaufstelle für Menschen, die im Rahmen der Pflege in Konflikt- oder Gewaltsituationen geraten sind. Ebenfalls ganz oben auf dem Podest landete das Team von "allfa beta". Das Münchener Projekt engagiert sich seit 2007 für allein erziehende Mütter mit behinderten Kindern. Für die ehrenamtliche Betreuung von hilfs- und pflegebedürftigen Senioren wurde die im Jahr 2004 gegründete Bürgerinitiative Stendal mit einem zweiten Platz prämiert.
Bei der Auswahl der Preisträger entschied sich die Jury bewusst für Projekte, die auch auf andere Regionen übertragbar und besonders nachhaltig sind.
Die Verantwortlichen von "Pflege in Not" erhielten ihren Preis aus den Händen von Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler. In seiner Laudatio würdigte Rösler das Engagement der Berliner Organisation und betonte dabei die Bedeutung von ehrenamtlichen Helfern und gut funktionierenden Netzwerken für die Gesellschaft.
Das Team von "allfa beta" erhielt den ersten Preis für den Einsatz für allein erziehende Mütter mit behinderten Kindern. Das Kontaktnetzwerk aus München bringt Frauen mit ähnlichen Lebenssituationen zusammen und beugt damit auch drohender Isolation vor. "Angehörige und Kinder alleine pflegen zu müssen, kann jeden von uns schnell an seine Grenzen bringen. Deshalb brauchen wir Initiativen wie 'allfa beta' zur Unterstützung derjenigen, die diese Verantwortung schultern", betonte Josef Hecken, Staatssekretär im Familienministerium, in seiner Rede.
Die Bürgerinitiative Stendal wurde mit dem zweiten Preis ausgezeichnet. In seiner Laudatio lobte der Stellvertretende Vorstand des AOK-Bundesverbandes, Jürgen Graalmann, das ehrenamtliche Engagement in Stendal und forderte indirekt auch die Ausweitung der Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. "Mit Geld allein werden wir die Situation nicht lösen. Wir brauchen viele solcher engagierter Plattformen, um ein würdiges Altern zu organisieren, ohne die junge Generation zu überfordern." Die Bürgerinitiative kümmert sich in einer eigenen Tagesstätte um Senioren der Stadt oder betreut sie zu Hause.
Um die diesjährige Auszeichnung bewarben sich bundesweit insgesamt 81 Projekte. 17 davon kamen in die engere Auswahl. Initiatoren des Berliner Gesundheitspreises sind die Ärztekammer Berlin, der AOK-Bundesverband und die AOK Nordost - Die Gesundheitskasse. Seit 1995 zeichnen die Veranstalter damit besondere Projekte aus dem Gesundheitswesen aus. Der Preis wurde in diesem Jahr zum achten Mal vergeben. Der Jury gehören elf Mitglieder aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Praxis an.
Weitere Informationen zu den Preisträgern: www.berliner-gesundheitspreis.de.