Das Thema Klimawandel und Klimaschutz ist in der Mitte der Bevölkerung zwar angekommen, aber es löst nicht die Reaktionen aus, die man von den gemeinhin für sehr umweltbewusst geltenden Deutschen erwarten würde. Fast zwei Drittel der Befragten (68,7 Prozent) lehnen eine Einleitung nationaler Maßnahmen zum Klimaschutz im kommenden Jahr ab. Lediglich in der Gruppe der leitenden Angestellten und Beamten befürworten immerhin 53,4 Prozent, dass in Deutschland im Jahr 2008 etwas Konkretes zum Klimaschutz getan wird.
Die große Mehrheit der wirtschaftlich starken bürgerlichen Mitte will im kommenden Jahr im privaten Umfeld keine eigenen Maßnahmen zum Klimaschutz treffen, obwohl sie es sich am ehesten leisten könnte. Mehr als 76 Prozent sehen keine Veranlassung, weniger Auto zu fahren oder eine bessere Energieausnutzung im Eigenheim in Angriff zu nehmen.
Besonders drastisch ist das Nord-Süd-Gefälle, das der ARAG Deutschland Trend zu Tage fördert. Gerade einmal 15,2 Prozent der Süddeutschen würden eigene Maßnahmen zum Klimaschutz im privaten Rahmen ergreifen. In Norden der Republik liegt dieser Wert um 10 Prozentpunkte höher (25,2 Prozent). Nur rund 13 Prozent der Befragten in Süddeutschland halten ein Aufzeigen der Folgen des Klimawandels für das Leben in Deutschland überhaupt für erforderlich. In Norddeutschland halten immerhin mehr als 26 Prozent dieses Thema für wichtig.
Mit Blick auf den hohen Mediendruck der vergangenen zwei Jahre ist die spürbare Zurückhaltung der Befragten beim Thema Klimaschutz zunächst verblüffend. Die Ergebnisse deuten aber darauf hin, dass sich die Deutschen Umweltthemen zunehmend vorsichtiger annähern. Ein Interpretationsansatz hierfür ist: Die Bürger haben aus der Vergangenheit gelernt, dass der Gesetzgeber die Finanzierung von Umweltschutzmaßnahmen weitgehend auf die privaten Haushalte abwälzt (Ökosteuer, Müllgebühren). Offenbar sind die Bundesbürger der Meinung, bereits viel für die Umwelt zu tun und übertragen dieses Stimmungsbild auch auf das Thema Klimaschutz.
ARAG Deutschland Trend
Im Rahmen ihrer allgemeinen Markt- und Gesellschafts-forschung führt die ARAG Allgemeine Rechtsschutz-Versicherungs-AG seit diesem Jahr in Zusammenarbeit mit TNS Emnid Befragungen zur Einschätzung der bürgerlichen Mitte in Deutschland durch. Der politische Wunsch nach Eigenverantwortung an das bürgerliche Lager löst eine umfassende Neuorientierung jedes Einzelnen aus. Das führt auch zu einem wachsenden Bedarf an rechtlicher Orientierung und Beratung. Die ARAG, als eines der führenden Rechtschutzversicherungs-Unternehmen, bietet mit ihren Produkten wichtige Unterstützung zur individuellen Absicherung und Risikominimierung. Die Umfrage "ARAG Deutschland Trend" findet jeweils im Frühjahr und im Herbst statt. Dabei werden mehr als 1.000 Menschen befragt.