Beliebte Einstiegswege
Eine Studie der Ruhr-Universität Bochum zur Einbruchsprävention zeigt, dass die ersten Minuten bei einem Einbruch entscheidend sind. Schafft es der Einbrecher nicht innerhalb von wenigen Minuten, in die Wohnung oder das Haus einzudringen, bricht er den Versuch ab und sucht sich ein einfacheres Ziel. Sicherheit beginnt also damit, Terrassentüren, Fenster und Wohnungstüren gut zu sichern – auch dann, wenn man nur für kurze Zeit das Haus verlässt. Zudem warnen die ARAG Experten, Fenster auf Kipp offen zu lassen, wenn niemand zu Hause ist: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
Staatliche Förderung für Einbruchsschutz
Wer sein Heim sicherer machen möchte, kann über das Zuschussportal der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) staatliche Förderung beantragen. Die Förderung besteht laut ARAG Experten in zinsgünstigen Krediten und Investitionszuschüssen. Gefördert werden zahlreiche Maßnahmen wie beispielsweise der Einbau einbruchhemmender Haus- und Wohnungstüren oder Garagentore oder das Nachrüsten von Fenstern und Fenstertüren durch abschließbare Fenstergriffe. Die ARAG Experten weisen allerdings darauf hin, dass der Antrag vor Beginn des Vorhabens erfolgen muss und die Schutz-Maßnahmen von einem Fachunternehmen ausgeführt werden müssen.
Typische Einstiegshilfen
Auch am Grundstück gibt es einige Dinge, die Einbrechern das Handwerk erleichtern. So sind beispielsweise Leitern, Mülltonnen und andere Gegenstände hervorragende Einstiegshilfen und sollten daher möglichst schwer zugänglich aufbewahrt werden. Selbst Bäume oder Hecken, die sich nahe am Gebäude befinden, können als Ein- oder Aufstiegshilfe genutzt werden und sollten daher mit genügend Abstand zum Haus gepflanzt werden.
Die geheime Sprache von Einbrechern
Einbrecher, die in Banden agieren, kommunizieren untereinander mit Symbolen, die an versteckten Stellen einer Immobilie hinterlassen werden, bei der sich ein Einbruch lohnt. Diese sogenannten Gaunerzinken können beispielsweise an Gartenzäunen, am Briefkasten oder an die Hauswand gemalt worden sein. Wer solche Zeichen entdeckt, sollte das Symbol fotografieren, dann entfernen und die Polizei informieren.
Wachsame Nachbarn und andere Helfer
Oft lohnt es sich, die Nachbarn um Hilfe zu bitten, ob sie das Zuhause im Auge behalten, regelmäßig den Briefkasten leeren oder ihr Auto in der Einfahrt parken können. Zeitschaltuhren können Lampen steuern und beispielsweise in den Abendstunden für gut sichtbare Wohnräume sorgen. Oder man engagiert einen professionellen Haussitter . Das macht für Blumenliebhaber mit vielen wertvollen Pflanzen oder Haustierbesitzer Sinn. Darüber hinaus empfehlen die ARAG Experten, Angaben in den sozialen Medien über den momentanen Aufenthaltsort und die Zeit zu vermeiden, in denen niemand zu Hause ist.
Hausrat versichern
Nach einem Einbruch hilft die Hausratversicherung. Sie bietet in der Regel Versicherungsschutz gegen Einbruchdiebstahl, Raub und Vandalismus. Darüber hinaus sind Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Sturm und Hagel versichert. Gute Hausratversicherungen warten mit einem ganzen Bündel an zusätzlichen Angeboten auf, bis hin zur psychologischen Soforthilfe nach einem Einbruch oder Raub. Aus gutem Grund: Die psychische Belastung nach einem Einbruch ist meist genauso schwerwiegend wie der materielle Schaden. Eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) belegt, dass sich fast die Hälfte der Einbruchsopfer in ihrer eigenen Umgebung dauerhaft unsicher fühlen. 20 Prozent leiden sogar langfristig unter Angstzuständen.
Kein Leistungsanspruch
Die ARAG Experten weisen darauf hin, dass die Hausratversicherung in der Regel nur dann zahlt, wenn eindeutige Einbruchspuren nachgewiesen werden können. In einem konkreten Fall hatten sich die Langfinger in einer Garage bedient. Einbruchspuren gab es keine. Zudem konnte das Diebstahlopfer nicht beweisen, dass das Garagentor abgeschlossen war. So lag hier lediglich ein einfacher Diebstahl vor und der war in den Versicherungsbedingungen ausgeschlossen (Oberlandesgericht Dresden, Az.: 4 U 161/21).
Auch wenn nachweislich Türen und Fenster nicht fest verriegelt waren, könnten Einbruchs-Opfer ihren Versicherungsschutz verlieren. Gleiches gilt für Ersatzschlüssel, die an vermeintlich sicheren Orten draußen versteckt werden. Hier ist es besser, einen vertrauenswürdigen Nachbarn um Verwahrung zu bitten. Wer einen Schlüssel verliert, sollte laut ARAG Experten alle passenden Schließzylinder auswechseln, auch wenn das ärgerliche Kosten verursachen kann. Hier hilft eine Versicherung, die Schlüsselverlust abdeckt.
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