Ergebnis der Studie
Im untersuchten Zeitraum wurden 200.884 Sportverletzungen erfasst. Die Daten entstammen einer gemeinsamen Erhebung der Ruhr-Universität Bochum und der ARAG Sportversicherung in ausgewählten Landessportbünden. Knapp zwei Drittel der Verletzungen resultieren aus den Sportarten Fußball, Handball, Basketball und Volleyball, obwohl in diesen nur etwa ein Drittel der Sportler organisiert sind. Die Ballsportarten mit ihrer Zweikampfcharakteristik, großer Popularität und hohem Verletzungsrisiko fallen den Fachleuten somit ins Auge. Während die Zahl an Sprunggelenkverletzungen zurückgeht, steigt die Zahl der Knieverletzungen an. Die Gründe hierfür sind nach Einschätzungder Autoren, dass Ballsportarten immer mehr weibliche Anhänger finden, die im Vergleich zu Männern ein erhöhtes Risiko für Knieverletzungen haben. Die Verletzungen beim Wintersport sind dem gegenüber seit Jahren rückläufig. Gründe hierfür sind die Weiterentwicklung u. a. der Ski- und Snowboard-Ausrüstung sowie die mittlerweile hohe Helmtragequote in vielen Wintersportländern. Zum gesunden Sport gehört eben die Verletzungs-Prävention - aber auch eine gesunde Absicherung.
Sportversicherung - Was ist im Verein versichert?
Die meisten Landessportbünde und Landessportverbände haben zusammen mit der ARAG Sportversicherung ein sehr umfassendes Versicherungswerk geschaffen, durch das praktisch der gesamte Vereinsbetrieb, Mitarbeiter und Helfer sowie alle Mitglieder abgesichert sind. In der Sportversicherung enthalten sind die Versicherungszweige Unfallversicherung, Haftpflichtversicherung, Vertrauensschaden-Versicherung sowie Rechtsschutzversicherung. Einige LSB/LSV haben darüber hinaus noch eine Krankenversicherung sowie eine Reisegepäck-Versicherung für Auslandsreisen. Um den genauen Umfang der Versicherungsleistungen zu erfahren, sollten sich interessierte Mitglieder an das jeweilige Versicherungsbüro beim LSB/LSV oder den Verein selbst wenden.
Sportversicherung - reicht das?
Für den normalen Vereinsbetrieb ist die Sportversicherung eine sehr gute Absicherung für Verein, Mitarbeiter und Mitglied. Allerdings sollte bedacht werden, dass die Sportversicherung nur den durchschnittlichen Versicherungsbedarf abdecken kann. Den Individualbedarf muss jeder Verein für sich feststellen und absichern. Dazu gehören Vereinsgebäude- und Inhaltsversicherungen, Elektronikversicherungen (wenn EDV im größeren Umhang vorhanden ist) sowie Betriebsversicherungen für vereinseigene Gesellschaften (beispielsweise eine GmbH für die Vermarktung des Vereins). Ähnliches gilt auch für die handelnden Personen. Individueller Versicherungsbedarf, weil z.B. die Versicherungssummen der Sportversicherung nicht der persönlich für nötig gehaltenen Absicherung entsprechen, muss über Zusatzversicherungen gedeckt werden. Allerdings sollte nach Auskunft von ARAG Experten beachtet werden, dass dieser Individualbedarf ja nicht nur für die Betätigung im Verein gilt, sondern für den ganzen Tag, beruflich oder privat.
Sportversicherung - Ein Beispiel Sportler sollten sich versichern! ARAG Experten verweisen dabei auf einen beispielhaften Fall, in dem eine passionierte Reiterin sich nicht etwa durch einen Sturz vom Pferd, sondern auf dem Heimweg von der Reithalle bei einem Sturz vom Fahrrad schwer an der Schulter verletzte. Trotz Operation, eines längeren Krankenhausaufenthaltes und vieler Behandlungen bei der Krankengymnastik blieb der vollständige Heilungserfolg aus, so dass die Bewegungsfähigkeit des Armes dauerhaft beeinträchtigt war. Doch die verunglückte Pferdeliebhaberin hatte Glück im Unglück: Weil die Sportversicherung des Reitvereins auch Wegeunfälle deckt, die sich auf dem direkten Weg zu oder von versicherten Veranstaltungen ereignen - in diesem Fall das Vereinstraining -, bekam die Sportlerin nicht nur Krankenhaustagegeld für 21 Tage, sondern auch eine Invaliditätsleistung im fünfstelligen Eurobereich, da der Gutachter bei der Reiterin einen Invaliditätsgrad von 21 Prozent festgestellt hatte.
Der Aufsatz "Sportunfälle im Vereinssport in Deutschland" ist erschienen im "Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz", Juni 2014, Volume 57, Issue 6, pp 628-637. Eine Zusammenfassung findet sich unter http://link.springer.com/...