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Bremerhaven im Aufwind? Gutes Klima für Wissenschafts- und Offshore-Branche

"Vom Schiffbaustandort zur Klimastadt: Bremerhavens Beschäftigungslandschaft im Wandel" / Vortrag am 7. Mai, um 11 Uhr, in der Hochschule Bremerhaven

(lifePR) (Bremen, )
Den Frauenanteil erhöhen, mehr existenzsicherende Arbeitsplätze schaffen und Langzeitarbeitslose gezielter qualifizieren - das sind die Voraussetzungen, damit künftig noch mehr Bremerhavener vom Beschäftigungszuwachs in den Klimabranchen profitieren. "Nur so kommt am Ende der jetzt begonnene Strukturwandel auch bei allen Menschen in Bremerhaven an", betont Hauptgeschäftsführer Ingo Schierenbeck. Im Rahmen des Wissenschaftsfestivals "Frischer Wind" wird Dr. Marion Salot von der Arbeitnehmerkammer am Sonnabend um 11 Uhr in der Hochschule Bremerhaven zum Thema "Vom Schiffbaustandort zur Klimastadt" referieren. Dabei geht es um den Beschäftigungswandel in der Seestadt und die damit verbundenen Chancen und Risiken.

Offshore-Windenergie und der Wissenschaftssektor

Vor allem die Offshore-Windenergie und der Wissenschaftssektor haben inzwischen einen wesentlichen Anteil am Beschäftigungszuwachs in Bremerhaven: Heute arbeiten in Bremerhaven bereits 1100 Menschen in der Offshore-Windenergiebranche, bis Ende des Jahres sollen es bereits 1500 sein. Außerdem hat sich mit der Ansiedlung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) und durch die Profilbildung der Hochschule Bremerhaven eine Wissenschaftslandschaft entwickelt. Im AWI arbeiten heute mehr als 800 Mitarbeiter, im Klimahaus kommen 175 hinzu.

"Aber nicht alle profitieren gleichermaßen vom Strukturwandel", mahnt Dr. Marion Salot, Referentin für regionale Wirtschaftspolitik bei der Arbeitnehmerkammer. So ist ein großer Teil der Beschäftigungsgewinne auf den Boom von Leiharbeit und Minijobs zurückzuführen. Außerdem ist der Frauenanteil unter den Beschäftigten in Bremerhaven gesunken, da die meisten Arbeitsplätze in männerdominierten Branchen entstanden sind. "Die Profilierung als Klimastadt ist sicherlich der richtige Weg, weil es sich hier um Zukunftsbranchen handelt", betont Salot. Allerdings müssten künftig verstärkt Frauen für diese Berufe gewonnen sowie Arbeitslose für die neuen Zukunftsberufe qualifiziert werden.

Strukturkrisen verfestigen Langzeitarbeitslosigkeit

Fischereikrise, Schiffbau-Krise und nicht zuletzt der Abzug der amerikanischen Streitkräfte haben Bremerhaven in den vergangenen Jahrzehnten in eine tiefe wirtschaftliche Strukturkrise getrieben. Allein zwischen 1995 und 2005 sind ein Fünftel der Arbeitsplätze in Bremerhaven verloren gegangen, 2005 liegt die Arbeitslosenquote in der Seestadt bei 26 Prozent, mehr als 14.000 Menschen sind ohne Arbeit und fast 10.000 beziehen Hartz-IV-Leistungen. "Die langanhaltende Krise hat vor allem die Langzeitarbeitslosigkeit verfestigt, ein großer Teil der Arbeitslosen ist vom ersten Arbeitsmarkt regelrecht entkoppelt", beschreibt Salot die Situation in Bremerhaven.

Dennoch: Seit 2005 hat Bremerhaven durch den eingeläuteten Strukturwandel hin zum Logistik-, Wissenschafts- und Klimastandort profitieren können. Seit 2005 ist die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung fast stetig um fast 5.000 auf mehr als 46.000 Beschäftigte gestiegen (2010). Die Arbeitslosenquote ist seitdem um zehn Prozentpunkte gesunken. "Diese Entwicklung war allerdings kein Selbstläufer, sondern wurde umfangreich öffentlich subventioniert", erinnert Salot. Fast 315 Millionen Euro flossen allein in touristische Projekte wie Auswandererhaus, Klimahaus, Havenhaus oder Mediterraneo. Insgesamt 868 Millionen Euro kamen zwischen 1997 und 2008 für den Ausbau der Containerterminals hinzu, und für den Bau der Kaiserschleuse wurden weitere 233 Millionen Euro investiert.

Terminhinweis

"Vom Schiffbau-Standort zur Klimastadt"
Vortrag von Dr. Marion Salot, Referentin für regionale Wirtschaftspolitik
Sonnabend, 7. Mai 2011, 11 Uhr
Hochschule Bremerhaven, Raum L 001 im Haus L
Eintritt frei!
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